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Die Bundeshauptstadt

12. Bezirk - Bahnhof Wien Meidling

Der Bahnhof Wien Meidling (Philadelphiabrücke) ist nach dem Hauptbahnhof der zweitwichtigste Bahnhof in Wien.

Der Bahnhof Meidling befindet sich ca. 3 Kilometer westlich des Hauptbahnhofes. Westlich des Bahnhofes Meidling verzweigen sich die Fernverkehrsstrecken Richtung Westen und Süden. Zwischen dem Bahnhof Meidling und dem Hauptbahnhof verkehren alle Fernzüge der ÖBB. Östlich des Hauptbahnhofes verzweigen sich die Fernverkehrsstrecken Richtung Norden und Osten. So kann in alle Fernverkehrszüge (ausgenommen jene, welche von Osten kommend am Hauptbahnhof enden) auch im Bahnhof Meidling zugestiegen werden. Zusätzlich wurde von Dezember 2017 bis Dezember 2019 von der WESTblue-Linie nach Salzburg angefahren.

Die dem Bahnhof benachbarte Station Bahnhof Meidling der U-Bahn-Linie U6 hieß bis 4. Oktober 2013 Philadelphiabrücke. Die Badner Bahn, die Straßenbahnlinie 62 und städtische Buslinien bedienen die Haltestellen Dörfelstraße, Bahnhof Meidling, Eichenstraße (östlich), Bahnhof Meidling (westlich) und Bahnhof Meidling, Schedifkaplatz (südlich), die über das Passagensystem des Bahnhofs zu erreichen sind.

Bahnhofshalle: In der Bahnhofshalle sind eine Trafik, die Vorverkaufs- und Informationsstelle der Wiener Linien, der Fahrkartenschalter der ÖBB und eine Zweigstelle der Verkehrskreditbank untergebracht.

Bahnsteige: Der Bahnhof Wien Meidling verfügt über acht Bahnsteige. Die vier nördlichen Bahnsteige werden von den Zügen der S-Bahn-Stammstrecke (S1, S2, S3, S4) und der S80 benutzt (Bahnsteige 1 und 2 Richtung Wiener Neustadt, Bahnsteige 3 und 4 Richtung Floridsdorf). An den Bahnsteigen 5 und 6 halten die Fernverkehrszüge von West- und Südbahn. Züge der Südbahn fahren bei Platzmangel auch von Gleis 2 oder 4 ab. Die Züge der S60 (Verbindung von Pottendorfer Linie und Ostbahn über Wien Hauptbahnhof) und die Fernzüge von Nord- und Ostbahn zum Westbahnhof halten an den südlichen Bahnsteigen 7 und 8. Die U-Bahn-Linie U6 verfügt in der Station Bahnhof Meidling (früher: Philadelphiabrücke) über einen eigenen unterirdischen Mittelbahnsteig. Alle Bahnsteige sind barrierefrei zu erreichen.

Lagedetails: Auf Straßenniveau verbindet die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Philadelphiabrücke mit Straßenbahnbetrieb die Meidlinger Hauptstraße und den Straßenzug Edelsinnstraße / Eichenstraße mit der Breitenfurter Straße und dem an ihrem Beginn gelegenen Schedifkaplatz. Unter der Brücke verlaufen im Einschnitt die Bahngleise. Parallel zur Brücke befinden sich einen Häuserblock weiter östlich und eine Etage unter der Bahn die Zugänge vom Straßenniveau zu dem die Bahnsteige verbindenden Passagegeschoß mit Fahrkartenschaltern und Geschäften für Reisebedarf, unter diesem, parallel zum Passagegeschoß, die U-Bahn-Station.

Ein weiterer Fußgängerdurchgang unter den Bahngleisen verbindet etwa 300 m östlich des Passagegeschoßes am einstigen Standort des historischen Meidlinger Bahnhofs bei der Dörfelstraße das Aufnahmsgebäude des Bahnhofs in der Eichenstraße mit den ÖBB-Bahnsteigen und der beim Meidlinger Friedhof verlaufenden Kerschensteinergasse. Zwischen Passage und Durchgang befinden sich entlang der Eichenstraße Autobushaltestellen.

Geschichte: Das alte, zwischen 2002 und 2005 abgerissene Stationsgebäude war das letzte in Wien, das noch aus der Zeit der 1841 eröffneten Wien–Gloggnitzer Bahn erhalten war. Das Verwaltungsgebäude war zweigeschoßig und besaß noch die ursprüngliche Lisenengliederung und Attika am ehemaligen Stationsgebäude, unterbrochen durch eingeschoßige Verbindungsgebäude. Aus dem Jahre 1905 stammte eine Unterführung mit Fliesenverkleidung, ebenso die Stiegenaufgänge, Gitter und Bahnsteigflugdächer.

Im Bahnhofsgebäude befand sich eine kleine Privatkapelle, die von den Kreuzschwestern betreut wurde. Die Schwestern wohnten auch im Bahnhof und kümmerten sich um die Kinder der Bahnangestellten. 1904 übersiedelten sie in das neu errichtete Klostergebäude (Klosterkirche der Kreuzschwestern) in der benachbarten Murlingengasse 71.

1841 war der Meidlinger Bahnhof als Durchfahrtsbahnhof ohne weitere Bahnanschlüsse nur eine Station 2. Klasse in der Rangordnung der Südbahngesellschaft. 1860 wurde Meidling durch die Errichtung der Verbindungsbahn nach Penzing, die Süd- und Westbahn verband, zu einem Kreuzungsbahnhof.

1872 wurde die Donauländebahn mit einer Verbindung nach Meidling fertiggestellt. 1874 wurde die Pottendorfer Linie im Bahnhof Meidling in die Südbahnstrecke eingebunden. Von 1898 bis 1918 gehörte er ferner zum äußeren Netz der Wiener Stadtbahn.

1923 begann in der Republik Österreich die Verstaatlichung der Südbahngesellschaft. Der Bahnbetrieb wurde von den ÖBB übernommen. Die Fahrzielangabe Meidling Südbahnhof blieb bei der Wiener Straßenbahn bis in die 1960er Jahre erhalten.

Bei den Bürgerkriegsereignissen des Februars 1934 spielte der Meidlinger Bahnhof eine bedeutende Rolle. Am 12. Februar wurde der Polizist Josef Schiel, der einen bewaffneten Arbeiter anhalten wollte, von diesem erschossen. Aus einer anschließend stattfindenden Demonstration, die von der Polizei aufgelöst werden sollte, fielen Gewehrschüsse gegen die Exekutive, die den Rückzug antreten musste. Bewaffnete Angehörige des Republikanischen Schutzbundes besetzten zahlreiche Standorte Meidlings und errichteten entlang der Eichenstraße Verteidigungsposten vom Matzleinsdorfer Frachtenbahnhof bis zum Meidlinger Bahnhof, der auch besetzt wurde. Erst mit Verstärkung des Bundesheeres und mit dem Einsatz eines Panzerzuges gelang es der Polizei, den Bahnhof zurückzuerobern.

Die allmähliche Ausdehnung des Matzleinsdorfer Frachtenbahnhofs bis zum Bahnhof Meidling, die 1962 erfolgte Eröffnung der Stammstrecke der Wiener Schnellbahn und der 1989 fertiggestellte Bau der U-Bahn-Linie U6 bis zur damals Philadelphiabrücke genannten Station ließen den Bahnhof Wien Meidling schließlich zu einem der wichtigsten Wiens werden. Ab 13. Dezember 2009 musste der Bahnhof vorübergehend wesentliche Funktionen des gesperrten Südbahnhofes übernehmen, weil der neu gebaute Hauptbahnhof erst ab 2012 in Betrieb genommen werden konnte.

In Zusammenhang mit dem Meidlinger Bahnhof stehen die in der Eichenstraße 5–23 befindlichen Arbeiterwohnhäuser, Backsteinbauten, die um 1870 nach Plänen von Wilhelm von Flattich, der als Direktor für Hochbau der Südbahngesellschaft den Südbahnhof und andere Gebäude an der Strecke errichtet hatte, gebaut wurden. Es handelt sich dabei um ein Beispiel frühen sozialen Wohnbaus, der in zehn dreistöckigen Arbeiterhäusern Wohnungen für Bedienstete der Südbahngesellschaft bot. Hofseitig den Gleisen zu gelegen, wurden für die Kinder Gärten zum Spielen angelegt. Die Bauten wurden aus Kostengründen relativ schmucklos, lediglich durch Kordon- und Kranzgesimse gegliedert, ausgeführt und sind bis heute bewohnt.

2009 abgeschlossener Umbau: Die Fertigstellung des Umbaus des Bahnhofs Wien Meidling erfolgte durch eine feierliche Eröffnung am 30. November 2009. Die Bahnsteige wurden völlig neu errichtet, der barrierefreie Zugang wurde zu allen Bahnsteigen mittels neuer Aufzüge ermöglicht, beide Personentunnel wurden umgebaut und eine völlig neue unterirdische Bahnhofshalle wurde fertiggestellt. Außerdem wurde eine ÖBB Club Lounge errichtet, um Fernverkehrsreisenden den nötigen Komfort zu bieten.

Vom 13. Dezember 2009 an war – aufgrund des danach begonnenen Abrisses des Wiener Südbahnhofes – Wien Meidling bis 2014 Endstation für die meisten Züge der Südbahn und war dies bis 8. Dezember 2012 auch für die Züge der Pottendorfer Linie. Seit der Hauptbahnhof, der am 9. Dezember 2012 zum Teil in Betrieb genommen wurde, Ende 2014 / Anfang 2015 den Vollbetrieb aufnahm, ist der Bahnhof Wien Meidling wieder nur Durchgangsbahnhof. Davor wurde Mitte 2014 die Lage einiger Gleise am Ostkopf verändert, um eine sechsgleisige Durchbindung – zwei Gleise der S-Bahn-Stammstrecke, zwei der Südbahn und zwei der Pottendorfer Linie – von Meidling zum Hauptbahnhof zu haben.

Zukunft: Die Wartehalle des Bahnhofs wird von der ÖBB Infra bis Ende 2020 umgestaltet und wird mit mehr Sitzgelegenheiten und einen geschlossenen Wartebereich ausgestattet werden. Außerdem werden die Beleuchtung und die WC-Anlagen erneuert. Die Wiener Linien ergänzen den bestehenden Aufzug vom U6-Bahnsteig bzw. der Passage zum Schedifkaplatz durch zwei weitere Aufzüge. Ein Aufzug wird neben dem bestehenden Lift von der Passage zur Oberfläche führen, im Bereich Eichenstraße wird ein Aufzug vom U6-Bahnsteig zur Passage errichtet. Der bestehende Lift wird erneuert und künftig ohne Zwischenhalt in der Passage den U6-Bahnsteig mit dem Schedifkaplatz verbinden. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2021 abgeschlossen werden.

Quelle: Text: Wikipedia



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