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Die Bundeshauptstadt

Pottendorfer Linie

Die Pottendorfer Linie ist eine Bahnstrecke im Industrieviertel in Niederösterreich. Sie gehört zum Kernnetz der ÖBB Infra.

Geschichte: Für dieses Gebiet wurden mehrmals Bahnen bis in den Orient geplant, aber nie verwirklicht.

Für die von mehreren Fabriksbesitzern schon zu Beginn der 1860er Jahre geplante Verbindungslinie von Raaber (k.k. priv. oesterreichische Staatseisenbahn-Gesellschaft) und Gloggnitzer Bahn (k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft) wurde bereits am 30. September 1864 eine Konzession ausgestellt, gemäß der die Bahn spätestens im Jahre 1868 hätte in Betrieb gehen sollen. Trotz der Wohlhabenheit der Konzessionäre und deren Mitinteressenten konnte man sich in Finanzfragen nicht einigen, und nach dem missglückten Versuch, nachträglich Steuerbefreiung zu erlangen, wurde die Konzession zurückgegeben.

Gemäß neu erwirkter Concessionsurkunde vom 23. August 1869, zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Wiener-Neustadt nach Grammat-Neusiedl wurde die über Wampersdorf geführte (4,290 Postmeilen bzw. 32,5 km lange) Bahn am 1. September 1871 (für Personen und Güter) eröffnet (Wiener-Neustadt–Gramat-Neusiedler Eisenbahn). An der Linie befanden sich bei Verkehrsübergabe folgende sieben Stationen: Neustadt, Ober-Eggendorf, Ebenfurth, Pottendorf-Landegg, Unter-Waltersdorf, Mitterndorf, Gramat-Neusiedl.

Unter den vielen Eisenbahnprojekten jener Zeit war die am rechten Donauufer von Wien nach Preßburg zu führende Bahn jene, deren Verwirklichung die Reichshauptstadt auf kürzestem Weg mit dem noch jungen Transleithanien verbinden und daher aus wirtschaftlicher Sicht entsprechende Bedeutung haben würde. Bereits kurz nach Inbetriebnahme der Bahn Neustadt–Grammat-Neusiedl bestand der Plan, eine Eisenbahn Wien–Preßburg mit einer von Fischamend über Neusiedl, Schwadorf und Ebergassing führenden Linie mit der Anschlussstation Gramatneusiedl zu verbinden.

Mit 10. September 1872 erhielt der Wiener Bank-Verein eine Konzession zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Wien über Inzersdorf nach Pottendorf und an die ungarische Landesgränze gegen Oedenburg und erreichte 1875 auch eine Vereinigung dieser Bahn mit der bestehenden zu einer handelsgerichtlich eingetragenen Bahngesellschaft, der Firma Wien-Pottendorf-Wiener-Neustädter Bahn.

Die Eröffnung der Strecke zwischen Wampersdorf und Wien-Blumental (früher Inzersdorf Metzgerwerke) fand am 7. Mai 1874 statt. Das Stück zwischen Blumental und Meidling folgte am 3. November 1875 und verlief auf einer Hochstrecke, die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Seither wird hier die Donauländebahn befahren, die alte Trasse war aber bis zum zweigleisigen Ausbau noch bis 2005 sichtbar.

Die Wien-Pottendorf-Wiener Neustädter Eisenbahn überließ den Betrieb der Strecken der Südbahngesellschaft, nach deren Verstaatlichung 1924 wurden die Strecken von der BBÖ betrieben, die Verstaatlichung der Bahngesellschaft erfolgte aber erst später. Am 29. April 1974 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen.

Heute zweigt die Strecke in Wien-Meidling von der Südbahn ab. Seit 1983 wurde der Teil zwischen Wiener Neustadt und Wampersdorf zweigleisig ausgebaut. Die restliche Strecke soll ebenfalls komplett zweigleisig ausgebaut werden.

Mit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wurde der Bahnhof Wien-Blumental aufgelassen. Nach Rück- und Umbau wurde der Bahnhof am 1. August 2011 als Haltestelle Wien-Blumental wiedereröffnet; die Haltestelle Wien-Inzersdorf wurde aufgelassen.

Denkmalgeschützte Aufnahmsgebäude befinden sind in Ebreichsdorf – dieses ist noch in Betrieb – und in Unterwaltersdorf. Letzteres wurde infolge der am 15. Dezember 2002 wirksam gewordenen Einstellung des Personenverkehrs zwischen Gramatneusiedl und Wampersdorf aufgelassen und beherbergt nunmehr ein Heimatmuseum.

Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien-Meidling und Wiener Neustadt stellt eine wichtige Maßnahme zur Kapazitätserweiterung auf der Südstrecke dar. Am 26. Juni 2016 haben Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG, und Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing gemeinsam mit Jozef Vasak von der Europäischen Kommission den offiziellen Startschuss für den Ausbau der Strecke vorgenommen.

Im Dezember 2016 wurde das Güterzentrum Wien Süd mit Anlagen für den Containerumschlag, die Kontraktlogistik und den konventionellen Wagenladungsverkehr in Betrieb genommen, das im Bereich des ehemaligen Bahnhofes Inzersdorf Frachtenbahnhof errichtet wurde.

Zukunft: Die Fahrdienstleitungen von Wien-Inzersdorf und Wien-Blumental werden zusammengelegt und ziehen auf den neu errichteten Turm, der kurz vor Blumental entstehen wird.

Auch der Bahnhof Hennersdorf soll komplett erneuert werden. So soll in der kleinen Gemeinde ein neues Ortszentrum mit einer Hochstation und Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Am 21. November 2018 wurde der erneuerte Bahnhof Hennersdorf offiziell eröffnet.

Bis voraussichtlich 2023 soll der Streckenabschnitt zwischen Wien-Meidling und Wampersdorf vollständig zweigleisig ausgebaut sein, um die stark befahrene Südbahn zwischen Wiener Neustadt und Wien zu entlasten und neue Kapazitäten für Personen- und Güterverkehr zu erhalten. Am 22. November 2019 wurde der zweigleisige Abschnitt bis Münchendorf in Betrieb genommen. Zehn Kilometer davon werden als Neubau die Umfahrung Ebreichsdorf bilden. Dabei wird der Bahnhof Ebreichsdorf aus dem bisherigen Ortsgebiet heraus nach Osten verlegt (womit auch Unterwaltersdorf „näher“ rückt) und ein neuer Stadtteil soll entstehen.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, gemeinfrei, GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Linie29 unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 bzw. CC BY-SA 4.0.



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