Thurygrund, auch Thury, Thuryvorstadt und Am Thury, war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.
Geschichte: Das Gebiet des Thurygrunds war bereits 
                    zur Zeit der Kreuzzüge besiedelt. St. Johann an der Als, 
                    ursprünglich als Hospiz für Fremde gegründet, wurde 
                    vermutlich schon zu dieser Zeit teilweise als Hospital 
                    genutzt. 1179 wurde ein Hospital zur Aufnahme von an Aussatz 
                    erkrankten Menschen gegründet. Der Name St. Johann an der 
                    Siechenals wurde in der Folge auf den angrenzenden Teil der 
                    Als und die am Bach benachbarte Siedlung (Siechenals) 
                    übertragen . Die zugehörige Kirche stand bis 1858 auf einem 
                    Hügel rechts der Als, dem heutigen Arne-Carlsson-Park. 
                    Heinrich der II. Jasomirgott, Gründer des Schottenstifts, 
                    übertrug dem Schottenkloster 1158 den Grundbesitz und das 
                    Pfarrrecht vom Tiefen Graben bis zur Kirche St. Johann und 
                    von dort bis zur Mündung der 
                    Als in die Donau. Während 
                    der ersten Wiener Türkenbelagerung wurden, um den Angreifern 
                    keine Deckung und Versorgungsmöglichkeit zu bieten, die 
                    Kirche und das Lazarett von Siechenals mit dem gleichnamigen 
                    Dorf in Brand gesteckt. Während der Ort Siechenals nicht 
                    mehr aufgebaut wurde, beschloss der Stadtrat 1540 den Neubau 
                    des Lazaretts und den Wiederaufbau der Kirche St. Johann.
                    
                    Das Gebiet des Thurygrunds blieb in der Folge lange Zeit 
                    unbesiedelt, Mitte des 17. Jahrhunderts reichte die 
                    Besiedelung des Bezirksgebietes nur bis zum Unterlauf der
                    Als. 1646, 117 Jahre nach 
                    der Zerstörung von Siechenals, errichtete schließlich der 
                    Ziegelfabrikant Johann Thury (siehe auch Thuryhof) erstmalig wieder ein Gebäude in 
                    dieser Gegend. Der Bereich war immer wieder durch das 
                    Hochwasser der Als, 
                    insbesondere im Bereich der Einmündung des
                    Währinger Baches 
                    bei der heutigen Markthalle, bedroht. Thury besaß zwei 
                    Grundstücke, die miteinander nicht verbunden waren. Das 
                    nördliche davon, das ein Haus mit Weingarten, Keller und 
                    Schankgerechtigkeit umfasste schenkte er 1656 ebenso wie 
                    einen Ziegelofen am Sporkenbühel (Sperlingshügel) dem 
                    Servitenkloster. Im Andenken an Johann Thury wurde die 
                    entstehenden Vorstadt schließlich Thurygrund genannt. 
                    Während der südliche Teil des Thurygrunds Anfang des 18. 
                    Jahrhunderts bereits besiedelt wurde, blieb der nördliche 
                    Teil lange Zeit von Ziegeleien geprägt. Im südlichen Teil 
                    wurde wiederum bereits 1713 eine Kapelle für die Bewohner 
                    errichtet.
                    
Am Thurygrund wurde die Schauspielerin Josefine Scutta geboren.
Bei der Bindergasse befindet sich die Binderstiege.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Thurygrund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Wappen gemeinfrei und Peter Gugerell, gemeinfrei.
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