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Die Bundeshauptstadt

Person - Walter Huber (Burgschauspieler)

Walter Huber, Burgschauspieler, Schauspieler, Schauspiellehrer, * 1887, † 1945, Bestattungsdatum: 20.11.1945 ???

Der Burgschauspieler Walter Huber arbeitete zunächst beim Theater (Burgtheater), ehe er ab 1916 auch Filmrollen (zunächst Stummfilme) annahm. Das Theater nahm weiterhin die wichtigste Rolle in seiner Karriere ein, er wirkte in den 1920er Jahren auch in mehreren Filmen mit, darunter "Der Graf von Cagliostro" (1920), "Das Geheimnis der Nacht" (1921), "Franz Schuberts letzte Liebe" (1926) und "Sacco und Vanzetti / Am Tode vorbei" (1927). Zu seinen letzten Filmen gehörten "Der Musikant von Eisenstadt" (1934), "13 Stühle" (1938) und "Das Abenteuer geht weiter" (1939).

Werke (Liste möglicherweise nicht vollständig):
Auf der Höhe (1916), erster Stummfilm mit Walter Huber
Mir kommt keiner aus (1917)
Konrad Hartls Lebensschicksal (1918)
Adrian Vanderstraaten (1919)
Der Leibeigene (1919)
Durch die Quartiere des Elends und Verbrechens (1920)
Der Graf von Cagliostro (1920)
Das Geheimnis der Nacht (1921)
Der Findling des Glücks (1921)
Die Rosenkreuzer (1922)
Franz Schuberts letzte Liebe (1926)
Sacco und Vanzetti / Am Tode vorbei (1927)
Die schöne Helena (1927)
Liebesschaukel, Radiopremiere in Radio-Wien (1927)
Die Tat des Andreas Harmer (1930)
Falschmünzer (1930)
Der Musikant von Eisenstadt (1934)
13 Stühle" (1938)
Das Abenteuer geht weiter (1939)
Unsterblicher Walzer (1939)

Schönherr-Runde: Im Lauf der Jahre trafen sich im Restaurant an der Währinger Straße 67 (heute Haus Zakeri) von Josef Pohl wiederkehrend Gruppen, Verbandsmitglieder und Vereine. Besonders hervorzuheben ist die SCHÖNHERR-Runde, der Wiener Künstlerklub mit seinem Stammtisch, Josef Pohl war ein Duzfreund von Doktor Karl Schönherr. Zu den "Mitgliedern" der Runde zählten der Arzt und Schriftsteller Karl Schönherr, Opernsänger Baritonist Dr. Emil Schipper, (Vorsitz, ein Schüler Winkelmanns), seine Frau Maria Olszewska, Medizinalrat Dr. Friedrich Schreiber, der Burgschauspieler Walter Huber, Krankenkassenbeamter und Gemeinderat Friedrich Schleifer, Chefredakteur Maximilian Schreier, Advokat Dr. Paul Klemperer, Schauspieler Ernst Wurmser und natürlich Kommer­zialrat Josef Pohl, der Besitzer des Theater-Restaurants.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 3.5.1939, Seite 12: Burgtheaterpensionist gastiert im Burgtheater. Walter Huber: „Wenn ich hundertmal auf die Welt komme — ich werde hundertmal Schauspieler". Das Burgtheater hat einen seiner jüngsten Pensionisten zu einem Gastspiel gerufen: Walter Huber. Man trifft ihn beim Abschminken nach einer Aufführung der „Pfingstorgel". in der er den Mehner spielt, in bester Laune und Gesundheit. „Es ist mir nicht gut gegangen in den letzten Jahren," meinte Walter Huber, der die Sonne der Steiermark zu Hilfe nehmen mußte, um wieder ganz „auf den Beinen" zu sein. Die Burgtheatererinnerungen Walter Hubers sind auch die seines Publikums. Der Ferdinand in „Egmont" war der Burgtheaterstart des jungen Helden, der sich vorher schon am Deutschen Volkstheater die Sporen als Moritz Stiefel in „Frühlingserwachen" und als Spatz in „Glaube und Heimat" verdient hatte. Ein Burgtheatergastspiel in Holland ist noch in Erinnerung, bei dem der einunddreißigjährige Walter Huber die Maske des alten Weyring überziehen mußte. „Herrlich war die Shakespeare-Zeit!" erzählte der Künstler. Albert Heine übertrug Walter Huber in der Tat die großen Komikerrollen, aber auch die Bösewichte der Shake­speare-Dramen. Den Trinkolo, den Mopsus, den Stockmeister hat man nicht vergessen. Auch in „Macbeth", in „Richard II." und „Richard III.", als Peter in „Romeo und Julia" stand Walter Huber in der ersten Reihe der Burgtheatergarde. Ebenso stark waren Hubers Charaktertypen in den Stücken Anzengrubers, Nestroys und Raimunds. Dieser Wiener mit dem Burgtheaterorgan war dazu prädestiniert, das Wort und den Humor der Heimatstadt wiederzugeben. Es ist fast ein bißchen feierlich in der „Gastgarderobe" des Hauses, in der Walter Huber sitzt. Das Wiedersehen mit den alten Kollegen, die auch gute Freunde geblieben sind, war zu herzlich, um schnell vergessen zu werden. Ulrich Bettac, der beste Kollege der Burgschauspieler, hat sich des alten Kame­raden erinnert, der hofft, bald in einer neuen Rolle auf die Bretter des Hauses treten zu können. Das Publikum Walter Hubers — und er hatte in der Tat sein Publikum — sah ihn in den vergangenen Jahren nur dann und wann als Pollinger in Bahrs „Konzert". Filmaufgaben kamen und gaben dem „Pensionisten" die alte Elastizität wieder. Wer so lange dem Theater gedient hat, sagt ihm auch als Ruheständler nicht so leicht Adieu. Walter Huber ist seit Jahren Schauspiellehrer, ein Freund und Berater seiner erfolgreichen Schüler. Bei einer Unterrichtsstunde im „Huber-Seminar" kann man den Tormann der deutschen National­mannschaft als Grenzjäger in Schönherrs „Weibsteufel" sehen, vom Lehrer und Partner angefeuert. Der kleine Raum wird hier zur Szene, alte Burgtheatererlebnisse werden wach. Die Schüler Walter Hubers gehen für ihn durchs Feuer. Er selbst ist immer fürs Theater durchs Feuer gegangen. Die Runde der Eleven bestätigt das Wort, das Walter Huber stets zu sagen pflegt: „Wenn ich hundertmal auf die Welt komme — ich werde hundertmal Schauspieler!" w. f. m.

Neue Kino-Rundschau vom 25.12.1920, Seite 10: In anderer Aufmachung, mit anderen Mitteln und von anderen Gesichtspunkten geleitet, präsentiert sich der Film „Der Graf von Cagliostro“, der im gewissen Sinne eine Verschmelzung von deutscher und österreichischer Kunst wiedergibt. Deutsche Künstler haben in das Wiener Miieu einen historischen Stoff hineingebaut und ein Filmwerk geformt, das neben den besten seiner Art zu stehen berechtigt ist. Die meisterhafte Regie Reinhold Schünzels hat sich für eine von ihm selbst erdachte Handlung just Schönbrunn als Schauplatz gewählt. Wir sehen das Innere des Schloßtheaters und die Prunkgemächer des Schlosses, und wir sehen, wie er, Reinhold Schünzel (Graf Cagliostro) seinen Kollegen Konrad Veidt (Kanzler) in der Wandelhalle des Gloriette ersticht. Aber wir sehen noch vielmehr des Interessanten und Wunder­baren und stehen staunend vor solchem Können. Frei­lich, diese Archtektonik hätte sich nicht zurechtzimmern lassen, daher mußte auch die Wirkung der Echtheit eine verblüffende Note in diesem Filmwerk werden. Einen P.runldilm nennt ihn. die Firma und mit Recht. Prunkhaft ist füglich alles an diesem Stück. Die Auf­machung, die Ausstattung, die Kostüme, die Szenerien und selbst auch die Darstellung. Neben den reichsdeutschen Künstlern: Schünzel, Veidt, Anitta Berber, Hanni Weisse und Hilde Wörner, bestehen unsere hei­mischen: Karl Götz, H. Werner-Kahle, A. Seydlmann und Walter Huber in allen Ehren. Die Vorführung dieses Filmwerkes wurde zu einem gesellschaftlichen Ereignis, da sie gleichzeitig als Festvorstellung zugunsten des britischen Hilfswerkes für die hungernden Wiener Kinder stattfand. Schön­heit, Kunst und Humanität vereinigten sich zu gemein­samen Tun und halfen dem Werk zu einem außer­gewöhnlichen und durchschlagenden Erfolg. Wir sind stolz darauf, daß dieses Werk in den Mauern unserer Stadt geboren wurde und wir wünschen, daß es in der Aufwärtsbewegung eine feste Plattform finden möge. Oesterreich täte es not, den ihm gebührenden Platz in der schöpferischen Kunst wieder einnehmen zu dürfen.

Illustrierte Kronen Zeitung vom 21.5.1927, Seite 8: Fußballwettspiel der Tenöre, Komiker und Tragöden. Wie bereits kurz berichtet, findet heute auf dem W A.C.-Sportplatz im Prater um halb 5 Uhr ein Fußballwettspiel statt, das sich von anderen sportlichen Veranstaltungen durch Teilnahme prominenter Wiener Bühnenlieblinge unterscheiden wird. Eine Bühnenmann­schaft, der unter anderen Walter Huber (Burgtheater), Robert Nästelberger (Johann Strauß-Theater), Josef König (Theater an der Wien), Otto Glaser (Volksoper), Jakob Feldhammer (Deutsches Volkstheater), Eduard Bölters (Burgtheater), Albin Rittersheim (Volksoper), Gustl Werner (Carl-Theater), Eugen Günther (Johann Strauß-Theater), Wolf Albach (Burgtheater) angehören, wird gegen eine kombinierte Hakoah-Mannschaft antreten. Durch Ballettvorführungen des Volksopernballetts und der Tanzgruppe Dita Tenger sowie durch Konzertvorführungen des gesamten Hakoah-Orchesters (Dirigenten Walter Hahn und Josef Fabricius) wird das sportlich interessante Ereignis auch in künstleri­scher Hinsicht jeden Besucher befriedigen.

Die Grabstelle befindet sich am Neustifter Friedhof (Gruppe: L, Reihe: 9, Nummer: 9).

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 3.5.1939, Seite 12, Neue Kino-Rundschau vom 9.8.1919, Seite 33, Neue Kino-Rundschau vom 25.12.1920, Seite 10, Radiowelt, 1927, Jahrgang 49, Seite 9, Mein Film, 1930, Nummer 219, Seite 3, Illustrierte Kronen Zeitung vom 21.5.1927, Seite 8.



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