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Waldviertel, Weinviertel, Mostviertel, Industrieviertel

Niederösterreich - Groß-Enzersdorf

Groß-Enzersdorf ist eine Stadtgemeinde mit 12.043 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie: Die Stadtgemeinde liegt 18 km östlich vom Zentrum Wiens im Marchfeld an der Bundesstraße 3 und grenzt unmittelbar an das Wiener Siedlungsgebiet und dessen Stadtteil Essling. An das Groß-Enzersdorfer Stadtgebiet grenzt im Süden das unter Naturschutz stehende Augebiet Lobau, welches Teil des Nationalparks Donau-Auen ist. Nordöstlich befindet sich der Thavonhof.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
Franzensdorf (355)
Groß-Enzersdorf (7025)
Matzneusiedl (7)
Mühlleiten (319)
Oberhausen (2373)
Probstdorf (801)
Rutzendorf (392)
Schönau an der Donau (195)
Wittau (Groß-Enzersdorf) (576)

Mit 1. Jänner 1971 wurden die Gemeinden Großenzersdorf, Oberhausen und Rutzendorf zur Gemeinde Groß-Enzersdorf zusammengelegt. Am 1. Jänner 1972 wurden die Gemeinden Franzensdorf, Mühlleiten, Probstdorf, Schönau an der Donau und Wittau eingegliedert.

Nachbargemeinden: Raasdorf, Großhofen, Glinzendorf, Donaustadt (Wien), Leopoldsdorf, Andlersdorf, Mannsdorf und Fischamend (Bruck).

Geschichte: Die erste Besiedlung des Raumes erfolgte vor ungefähr 3000 Jahren in der Katastralgemeinde Mühlleiten. Die Besiedlung lässt sich durch Funde von Brandgräbern erklären. 791 drangen die Sachsen auf Anordnung Karls des Großen in die Region um das heutige Groß-Enzersdorf entlang der Donau ein. Grund dafür war der Einfall und die Abwehr der Awaren. Es wurde ebenfalls eine Benennung nach den Sachsen eines Donauarms und einer Donauinsel vorgenommen, auf welcher sich das heutige Schloss Sachsengang befindet. Schloss Sachsengang gilt als Urzelle von Groß-Enzersdorf.

Der Ort wurde im Jahre 870 auf der damaligen Donauinsel Sachsengang als Meierhof von der Familie Engelschalk gegründet. Der beurkundete Name war Encines Dorf. Die Passauer, die den Hof nach dem Aussterben der Engelschalker 893 übernahmen, errichteten in unmittelbarer Nähe eine Kapelle. 1021 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Kloster Weihenstephan Teile des Umlandes, der Besitz geht 1028 im Tausch an das Hochstift Freising. Im Jahre 1202 wurde Enzersdorf gemäß einem Vertrag zwischen Otto II. von Freising und dem Passauer Domkapitel an das Hochstift Freising verpfändet. In der Urkunde wird erstmals die Kirche erwähnt und der Markt als Pfarre genannt. Ab dem Jahr 1298 war die Insel Sachsengang gänzlich in Freisinger Hand, Sitz der Freisinger Amtsverwaltung war nun Entzeinestorf. Aufgrund dessen ist ein Freisinger Mohr im örtlichen Wappen zu finden. Die Verleihung des Stadtrechtes erfolgte 1396 und die bis heute erhaltene Stadtmauer wurde gebaut.

Beim Sturm auf Wien eroberten und verwüsteten die Türken 1529 die Stadt. In weiterer Folge wurden Kroaten zur Besiedlung der zerstörten Orte und zur Bestellung der Felder angesiedelt. Das Kroatentor zeugt heute noch davon. 1554 brannte die Stadt bis auf wenige Häuser ab und wurde von Wölfen heimgesucht. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten, brandschatzten und besetzten schwedische Reiter den Ort. Im 17. Jahrhundert folgten noch weitere Katastrophen: 1679 wütete die Pest (ein eigener Pestfriedhof wird außerhalb der Stadt errichtet) und 1683 verwüsten die Türken abermals Stadt und Umgebung. 1803 wurde das Hochstift Freising säkularisiert, Enzersdorf wurde habsburgisch. 1850 wurde Groß-Enzersdorf Sitz einer Bezirksverwaltung, die 1897 nach Floridsdorf verlegt wurde.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich wurde Groß-Enzersdorf 1938 wie viele andere Umlandgemeinden nach Wien eingemeindet, das damit zu Groß-Wien wurde. Groß-Enzersdorf war für den im Zuge der Eingemeindungen 1938 neu geschaffenen 22. Wiener Gemeindebezirk namensgebend. Am 29. Oktober 1938 zwang die NSDAP-Ortsgruppe Kultusvorsteher Dr. Karl Katz, die Synagoge in der Kaiser-Franz-Josef-Straße 11 dem Deutschen Turnerbund für „wohltätige Zwecke und für Pflege der Leibesübungen der deutschen Jugend in Groß-Enzersdorf“ zu „schenken“. Am 7. Oktober 1944 trafen Bomben Häuser in Groß-Enzersdorf, es gab Todesopfer unter der Bevölkerung. Am 12. April 1945 nahmen Soldaten der Roten Armee Groß-Enzersdorf ein. Erst 1954 wurde Groß-Enzersdorf wieder eine selbständige Gemeinde und der 22. Wiener Gemeindebezirk in Donaustadt umbenannt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Amtsgebäude: BDA: 11090, Objekt-ID: 7159, Dr. Anton Krabichler-Platz 1. Das Amtsgebäude am Dr.-Anton-Krabichler-Platz 1 ist ein zweigeschoßiger Bau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit historistischem Fassadendekor.
Bildstock Wiener Straße: Der Bildstock befindet sich an der Wiener Straße in Groß-Enzersdorf und ist unter der Objekt-ID: 6783 (BDA: 10721) denkmalgeschützt. Der schlanke Tabernakelpfeiler mit Kreuzaufsatz aus dem 17. Jahrhundert an der Stadtgrenze zu Wien ist stark erneuert.
Bildstock Wiener Straße: Der Bildstock befindet sich an der Wiener Straße / Dr. Karl Renner-Ring in Groß-Enzersdorf.
Ehem. Bezirksgericht: BDA: 10720, Objekt-ID: 6782, Kaiser Franz Josef-Straße 2, Das Bezirksgericht an der Kaiser-Franz-Josef-Straße 2 ist ein zweigeschoßiger Bau von 1840 mit schlichter Fassade, genutetem Erdgeschoß und kleiner Attika.
Ehem. Gefangenenhaus auf dem Areal des Bezirksgerichtes: BDA: 33951, Objekt-ID: 31784, bei Kaiser Franz Josef-Straße 2. Das ehemalige Gefangenenhaus an der Gartenseite des Bezirksgerichtes ist ein frei stehender zweigeschoßiger Bau mit betonter Rustikagliederung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Gefängniseinrichtung ist noch zum Teil erhalten.
Ehem. Stadtburg: BDA: 10319, Objekt-ID: 6373, Hauptplatz 12. Die ehemalige Stadtburg in der Mitte von Großenzersdorf war ursprünglich von Wall, Graben und einem Mauerring umgeben. Sie wurde urkundlich 1196 als Freisingische Bischofsburg erwähnt. Ab 1500 verfiel sie. Der größte Teil wurde 1825 abgetragen. Heute sind nur noch wenige Mauerreste erhalten.
Friedhof: Der Friedhof befindet sich an der Friedhofgasse 1 in Groß-Enzersdorf.
Friedhofskreuz: Das Friedhofskreuz aus dem Jahr 1909 befindet sich am Friedhof in Groß-Enzersdorf.
Gedenkstein Schlacht von Deutsch-Wagram: Der quaderförmige Block aus Beton befindet sich am Kirchenplatz, gegenüber der Stadtpfarrkirche Maria Schutz in Groß-Enzersdorf. Der Gedenkstein trägt an der Vorderseite eine schwarze Inschriftentafel. Die Inschrift lautet: "Am 04. Juli 1809 um 9 Uhr Abends begann Kaiser Napoleon mit den Lobaubatterien die Kanonade auf Stadtl Enzersdorf, das in Flammen aufging. Erst nach dem dritten Sturme gelangten die Franzosen am 5. Juli um 9 Uhr vormittag in die schwer beschädigte Stadt. Damit begann die welthistorische Schlacht von Deutsch-Wagram (5. u. 6. Juli 1809)."
Gnadenstuhl: Der Gnadenstuhl befindet sich beim Josef Reither-Ring 1 in Groß-Enzersdorf und ist unter der Objekt-ID: 6379 (BDA: 10325) denkmalgeschützt. Die toskanische Säule im Süden der Stadt, am Sockel mit 1695 bezeichnet, wird von einem barocken Gnadenstuhl bekrönt.
Hubert Haunold-Gedenktafel: Die Gedenktafel Anlage Hubert Haunold befindet sich an der Wiener Straße / Dr. Karl Renner-Ring in Groß-Enzersdorf. Die Inschrift lautet: "DIESE ANLAGE WURDE IN DEN JAHREN 1868-89 VON DER STADTVERWALTUNG GROSS-ENZERSDORF UNTER DEM BÜRGERMEISTER OBERFORSTRAT DIPL.ING. HUBERT HAUNOLD ERRICHTET. GROSS-ENZERSDORF IM JAHRE 1969".
Hubert Haunold-Gedenkstein: Der Hubert Haunold-Gedenkstein befindet sich auf dem Hauptplatz in einer Parkanlage zur Erinnerung an den Bürgermeister Hubert Haunold. Die Inschrift lautet: "Ehrenbürger Senatsrat Dipl. Ing. Hubert Haunold Bürgermeister dieser Stadt von 1960 bis 1982".
Jüdischer Friedhof: BDA: 99004, Objekt-ID: 114997, gegenüber Robert Stolz-Gasse 56. Der 1889 angelegte jüdische Friedhof östlich von Groß-Enzersdorf in Neu-Oberhausen umfasst eine Fläche von 1.180 m² und 86 Grabstellen. Die letzte Bestattung datiert auf das Jahr 1938.
Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal: BDA: 10719, Objekt-ID: 6781, bei Bischof Berthold-Platz 1, Die Gusseisenbüste von Kaiser Franz Joseph ruht auf einem Steinsockel, der mit 1908 bezeichnet ist.
Kath. Pfarrkirche, Stadtpfarrkirche Maria Schutz: Die Stadtpfarrkirche Maria Schutz befindet sich gegenüber Kirchenplatz 21 in Groß-Enzersdorf und ist unter der Objekt-ID: 6378 (BDA: 10324) denkmalgeschützt. Die weithin sichtbar im Zentrum von Groß-Enzersdorf gelegene Pfarrkirche Maria Schutz ist eine ehemalige Wehrkirche mit wuchtigem Nordturm. Im Kern ist sie eine frühgotische Pfeilerbasilika aus dem späten 13. Jahrhundert, die Ende des 14. Jahrhunderts einen Chor und eine Turmerhöhung erhielt und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts barockisiert wurde. Einige kleinere Veränderungen datieren auf das 19. Jahrhundert.
Kreuz Badgasse: Das Holzkreuz befindet sich in der Badgasse in Groß-Enzersdorf.
Kriegerdenkmal 1. WK.: Das Soldatendenkmal für den I. Weltkrieg befindet sich bei der Stadtpfarrkirche Maria Schutz in Groß-Enzersdorf.
Kriegerdenkmal 2. WK.: Das Soldatendenkmal für den II. Weltkrieg befindet sich am Friedhof in Groß-Enzersdorf.
Marienkapelle (Reiterring-Kapelle): Die Marienkapelle (Reiterring-Kapelle) befindet sich am Josef Reither-Ring in Groß-Enzersdorf. Das an den Eisstoß um 1830 folgende Hochwasser konnte durch den Steinbrecher-Schutzdamm nicht verhindert, aber gemildert werden. Durch das Hochwasser wurde eine rätselhafte Ikone, "Die schwarze Madonna", in Groß Enzersdorf angeschwemmt. Der Gutsbesitzer Sebastian Glaser errichtete im Jahr 1844 zu Ehren der Ikone eine Kapelle, zum Dank, dass die Stadt von den Fluten verschont worden war. Die Kapelle erinnert an die stets Gefahr von Hochwässern, die Groß Enzersdorf und die heutige Katastralgemeinden immer wieder gefährdet.
Pfarrhof: BDA: 10716, Objekt-ID: 6778, Kirchenplatz 20, Der Pfarrhof nördlich der Kirche ist ein schlichter zweigeschoßiger Bau mit Korbbogenportal und kreuzgratgewölbtem Flur. Laut einer Urkunde wurde er im Jahr 1734 erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er zum Teil verändert.
Raasdorfer Tor: Im Norden von Groß-Enzersdorf befand sich das ehemalige Wiener Tor, heute Raasdorfer Tor genannt. In den alten Tortürmen war Wachpersonal stationiert. Sie beobachteten hindurchgehende Menschen, kontrollierten Waren und hoben Steuern und Maut ein.
Rathaus: BDA: 10321, Objekt-ID: 6375, Rathausstraße 5. Das ehemalige Bürgerspital wurde 1423 als Stiftung der Freisinger genannt, 1697 erneuert und 1794 profaniert. Der lang gestreckte Gebäudekomplex befindet sich in zentraler Lage. Die ehemalige Bürgerspitalskirche hat einen Volutengiebel aus dem späten 17. Jahrhundert und wird flankiert vom ehemaligen Benefiziatenhaus rechts und dem ehemaligen Bürgerspital links. Die Anlage wurde im 20. Jahrhundert entsprechend ihrer Nutzung als Rathaus weitgehend verändert und modernisiert.
Romanisches Steinrelief: BDA: 10323, Objekt-ID: 6377, Rathausstraße 9. An der Rathausstraße 9 ist ein eingemauertes Relief mit Darstellung eines Drachen zu sehen.
Schubertlinde: Der Männergesangsverein Großenzersdorf setzte die Schubertlinde zum 100. Todestag von Franz Schubert im Jahre 1928. Der Stein steht im Stadtpark neben der Linde.
Sowjetische Gräberanlage: Am Ortsfriedhof in Groß-Enzersdorf in Niederösterreich erinnert eine Sowjetische Gräberanlage an die hier Gefallenen.
Stadtmauer: BDA: 10718, Objekt-ID: 6780, Die Stadtbefestigung Groß-Enzersdorf, welche weitgehend erhalten ist und die Altstadt umschließt, wurde 1396 zur Erhebung der Stadt Groß-Enzersdorf begonnen und 1399 fertiggestellt.
Tor zum Marchfeld: Dreiteilige Glaskunst "Tor zum Marchfeld" von Martin Suritsch in Groß-Enzersdorf, geschaffen 2016-2017 mithilfe des Heimatvereins Groß-Enzersdorf. Anlass war der 60. Geburtstag des Heimatvereins Groß-Enzersdorf unter der Leitung von Obmann Karl Hagenauer. Schauspielerin Elke Hagen las zur Eröffnung.
Versuchswirtschaft der Universität für Bodenkultur: BDA: 10320, Objekt-ID: 6374, Schloßhofer Straße 31. Die Versuchswirtschaft der Universität für Bodenkultur verfügt über ein mächtiges zweigeschoßiges Hauptgebäude mit Pilastergliederung und hohem Mansardendach, das von eingeschoßigen Nebengebäuden flankiert wird. Der Komplex wurde um 1900 errichtet.
Wassertor: Das Wassertor ist eines von vier Stadttoren und bildet die Grenze zwischen der Rathausstraße und der Lobaustraße. Durch dieses im Süden der Stadt Groß-Enzersdorf gelegene Tor, gelangte man zu den Schiffen am nahe gelegenen Donauarm.
Wiener Städt. Ökonomie Verwaltung, k. k. Kaserne: BDA: 10326, Objekt-ID: 6380, Lobaustraße 53. Die Wiener Städtische Ökonomieverwaltung Lobau besteht aus einem zweigeschoßigen Rohziegelgebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, mit erhöhtem Mittelrisalit und Rohziegelfassade, sowie aus eingeschoßigen Nebengebäuden.

Autokino: Das einzige Autokino Österreichs befindet sich in Groß-Enzersdorf, unmittelbar an der Grenze zu Wien. Es wurde 1967 eröffnet und 1990 zu einem „Center“ mit drei Leinwänden umgebaut. Wegen eines Konkursverfahrens wurde der Betrieb im Februar 2015 eingestellt. Auf dem Areal wurde an Sonntagen ein gut besuchter Flohmarkt abgehalten. Das Autokino wurde im Mai 2020 aufgrund großer Nachfrage renoviert und wiedereröffnet.

Sport und Freizeit: Am Donau-Oder-Kanal befinden sich die Wochenendhaussiedlungen Donau-Oder-Kanal und westlich davon Mariensee. Östlich liegt die Siedlung Neu-Oberhausen, die im Norden den Kanal streift.

Leistungssport wird besonders im Tischtennis betrieben. Die Mannschaft der UKJ Groß-Enzersdorf spielt in der 2. Bundesliga und ist besonders im Nachwuchsbereich ein Vorzeigeverein.

Ein kleiner Teil der vier Becken des Donau-Oder-Kanals, jedenfalls ein (großer) Teil von DOK IV, befindet sich auf dem Gemeindegebiet und dient zum Schwimmen und Angeln.

Wirtschaft und Infrastruktur: Im Jahr 2001 gab es 358 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und nach der Erhebung zwei Jahre zuvor 140 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. 3970 Erwerbstätige am Wohnort wurden in der Volkszählung von 2001 ermittelt. Im selben Jahr lag die Erwerbsquote bei 50,17 Prozent.

In Groß-Enzersdorf befindet sich ein großes Werk zur Tiefkühlproduktion, das hauptsächlich Gemüse aus den umliegenden Anbaugebieten im Marchfeld verarbeitet. Neben etwa 800 Arbeitnehmern sind auch viele bäuerliche Betriebe der Region wirtschaftlich von diesem Tiefkühlwerk abhängig. 1965 eröffnet, war es lange Zeit Bestandteil des Unilever Konzerns und produzierte Speiseeis und Tiefkühlkost, ab 1977 im Rahmen der Firma Unifrost. 1998 wurde die Firma Austria Frost neu gegründet und die Tiefkühlkostproduktion von Unifrost übernommen. Die Produktion von Speiseeis wurde mit diesem Schritt eingestellt. 2001 wurde Austria Frost von der Vorarlberger Firmengruppe 11er übernommen. Ende 2005 musste Austria Frost Insolvenz anmelden, wurde aber kurz darauf im Dezember 2005 von der deutschen Frenzel Gruppe, die ihren Sitz in Mochau in Sachsen hat, übernommen. Als 2008 das Unternehmen neuerlich in die Krise rutschte, drohte wieder das Aus. Im Dezember 2008 wurde das Unternehmen vom größten europäischen Hersteller von Tiefkühlgemüse, der belgischen Ardo-Gruppe übernommen.

Außerdem befand sich die Smola-Kaserne des Bundesheeres in Groß-Enzersdorf, die jedoch im Zuge der Heeresreform 2007 geschlossen wurde und bereits von der BIG verkauft wurde. Seit September 2008 beherbergt die ehemalige Kaserne nun eine Außenstelle des Konrad Lorenz Gymnasiums Gänserndorf, sowie das Blaulichtzentrum bestehend aus Rotem Kreuz Groß-Enzersdorf, einer Polizeiwache und eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf.

Verkehr: Die Gemeinde wurde ab 1886 von der Strecke Floridsdorf – Gross Enzersdorf der Dampftramway-Gesellschaft vormals Krauss & Comp. erschlossen. Diese wurde 1922 elektrifiziert und bis zum Jahr 1970 als Linie 317 der Wiener Strassenbahn betrieben. Seit diesem Jahr verkehrt kein schienengebundenes Verkehrsmittel mehr in Groß-Enzersdorf.

Die Erschließung im Öffentlichen Verkehr nach Wien erfolgt durch die Autobuslinie 26A, die von den Wiener Linien betrieben wird. Außerdem verkehren Regionalbusse nach Hainburg/Donau, Gänserndorf und Lassee.

Die wichtigste Verkehrsachse ist die Landesstraße B3 Donau Straße, die von West nach Ost verläuft. Derzeitige Planungen der ASFINAG sehen einen Neubau der S1 Wiener Außenring Schnellstraße, der im Gemeindegebiet verläuft, vor. Im Gemeindegebiet liegt nach derzeitigen Planungen auch das nördliche Ende des Lobautunnels.

Es ist aktuell (2020) geplant, dass die Straßenbahn-Linie 25 nach Groß-Enzersdorf verlängert wird.

Öffentliche Einrichtungen: In der Stadt gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.

Persönlichkeiten:
Karl Buresch (1878–1936), österreichischer Außenminister (1922–1932), Bundeskanzler (1931/32), Landeshauptmann von Niederösterreich (1932/33) und Finanzminister (1933–1935)
Ernst Josef Uiberacker (1885–1958), Jagdschriftsteller, Jäger, k. u. k. Berufssoldat, Schauspieler und Zeichner
Walter Conrad-Eybesfeld (1888–1967), Diplomat, 1947 bis 1949 politischer Vertreter in Belgrad und von 1950 bis 1953 in Warschau
Fritz Muliar Der gebürtige Wiener Schauspieler und Regisseur Fritz Muliar (1919–2009) lebte bis zu seinem Ableben 2009 über drei Jahrzehnte hinweg in Groß-Enzersdorf, wo eine Straße nach ihm benannt ist.
Gustav Holzmann (1926–1973), Wirtschafts- und Sozialgeograph, verbrachte Kindheit und Jugend in Groß-Enzersdorf. Er verfasste unter anderem 1960 die Festschrift zur 800 Jahr-Feier „Groß-Enzersdorf und sein Lebensraum“, sowie die wissenschaftliche Arbeit „Die Verstädterung des Marchfeldes“ (1959).
Verena Hanshaw (* 1994), Fußballspielerin
Michael Takàcs (* 1968), hochrangiger Beamter im Bundesministerium für Inneres, ist Gemeinderat in Groß-Enzersdorf

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: www.nikles.net



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