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Niederösterreich - Glinzendorf

Glinzendorf ist eine kleine Gemeinde mit 350 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Marchfeld (Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich). Die namensgebende Ortschaft ist als Angerdorf angelegt, in dessen Mitte die Filialkirche Glinzendorf steht.

Geografie: Glinzendorf liegt im Marchfeld in Niederösterreich an der Marchegger Ostbahn knapp zehn Kilometer östlich der Wiener Stadtgrenze. Durch den Nordosten der Gemeinde fließt der Rußbach. Die Fläche der Gemeinde umfasst 10,43 Quadratkilometer, davon sind 93 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, ein Prozent der Fläche ist bewaldet.

Gemeindegliederung: Es gibt nur die Katastralgemeinde Glinzendorf.

Nachbargemeinden: Markgrafneusiedl, Obersiebenbrunn, Großhofen, Groß-Enzersdorf und Leopoldsdorf.

Geschichte: Erstmals urkundlich erwähnt wurde Glinzendorf im Jahr 1380.

In der Schlacht bei Wagram wurde der Ort am 5. Juli 1809 von den Franzosen besetzt, die am Abend den Rußbach überquerten. Am folgenden Tag wurde der Ort kurz von den Österreichern unter Radetzky besetzt, die allerdings bald wieder weichen mussten.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Glinzendorf ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Müller, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider und zahlreiche Landwirte ansässig. Von 1938 bis 1945 war Glinzendorf als Teil des neu geschaffenen 22. Bezirks Groß-Enzersdorf ein Teil von Groß-Wien.

Wirtschaft und Infrastruktur: Im Jahr 2001 gab es 8 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, nach der Erhebung 1999 gab es 32 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 120, die Erwerbsquote lag 2001 bei 48 Prozent.

Wirtschaftssektoren: Von den 29 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 23 im Haupterwerb geführt. Im schwach ausgeprägten Produktionssektor gab es nur zwei Betriebe mit einem Mitarbeiter. Der größte Arbeitgeber des Dienstleistungssektors war der Handel mit 114 Erwerbstätigen.

Windpark: Bereits 2012 wurden in Glinzendorf neun Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 18 Megawatt in Betrieb genommen. 2016 wurde der Windpark um eine zehnte Anlage erweitert. Wegen einer "Verkettung mehrerer ungewöhnlicher Fehler" fiel am 9. August 2021 ein 45 langes Rotorblatt eines der 9-jährigen Windräder aus etwa 100 m Nabenhöhe zu Boden. Die Blattspitze beschädigte die Eingangstreppe zum Turm, es wurde niemand verletzt. Am 24. Oktober wurde berichtet, dass Korrosion (Stahlrost) an Blattlager oder der Rotorblattbefestigung (beides liegt an der Wurzel, des um seine Längsachse drehverstellbaren Blatts) aufgetreten war. Ein System zur Überwachung schickte jedoch keine Daten. Als das Blatt abbrach, wurde das Rad abgebremst oder aber als das Überwachungssystem plötzlich doch Daten schickte, wurde das Rad rasch abgebremst und brach daher das Blatt ab. Baugleiche Windräder wurden gestoppt, untersucht, dabei keine Korrosion festgestellt und gingen wieder in Betrieb. Das verunfallte Windrad soll Ende Oktober 2021 mit neuer Nabe und Blättern in Betrieb gehen.

Verkehr:
Straße: Der Ort liegt an einigen Landstraßen die durch das Marchfeld und Richtung Wien führen.
Marchegger Ostbahn: Der Ort verfügt über eine eigene Haltestelle, die Ostbahn wird seit 2015 ausgebaut. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Es halten Regionalzüge Richtung Wien bzw. Marchegg, unter der Woche fahren die Züge im Stundentakt und am Wochenende fährt alle zwei Stunden ein Zug.

Bildung: Ein niederösterreichischer Landeskindergarten wurde für Glinzendorf und die umliegenden Gemeinden Großhofen, Markgrafneusiedl und Raasdorf nach der Schließung der Volksschule im Jahr 1965 eingerichtet. Im Herbst 2019 wurde der Standort erweitert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bildstock Kornweg: Der Bildstock befindet sich am Kornweg in Glinzendorf.
Bildstock L6: Bildstock an der L6, bei der Brücke über dem Marchfeldkanal, in Glinzendorf.
Bildstock Raasdorferstraße/Bahnstraße: Der Bildstock befindet sich an der Kreuzung Raasdorferstraße und Bahnstraße in Glinzendorf.
Denkmal Kaiser Franz Josef I.: Denkmal für Kaiser Franz Josef, 60 Jahre Regierung, an der Friedhofsmauer in Glinzendorf. Die Inschrift lautet: "ZUR ERINNERUNG AN DAS GLORREICHE 60 JÄHRIGE REGIERUNGS JUBILÄUM SR MAJESTÄT DES KAISERS FRANZ JOSEF I 1848-1908". Die meisten Denkmäler wurden aus Anlass von Regierungsjubiläen von Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916, regierte ab 1848) errichtet. Diese waren vielfach Standbilder, Büsten oder auch Plaketten mit dem Konterfei des Monarchen auf Stelen oder Obelisken.
Erlebnispfad Glinzendorf: Der Erlebnispfad Glinzendorf ist ein 2,5 km langer Rundweg, dabei kann man man die Ursprünge und die Gegenwart der Region erkunden. Themen sind: Willkommen, Landwirtschaft im Marchfeld, Biologische Landwirtschaft, ADAMAH BioHof, Geschichte des Marchfelds, Übers Wasser, Über die Fauna, Geschichte der Gemeinde, Schauer Marchfeldrind sowie Klima und Energie.
Gedenkstätte Franzosengrab: Das französische Grab befindet sich bei der Filialkirche Glinzendorf im Ortszentrum von Glinzendorf. Das Grab ist symbolisch zu verstehen. 1809 war es üblich, nach Schlachten wie diesen die Toten unabhängig vom Rang in allgemeinen Massengräbern zu begraben. Die Inschrift der Gedenktafel lautet: "AM 6. JULI 1809, UM 5 UHR, WARF DAS ÖSTERREICHISCHE IV. KORPS IN UMFASSENDEM ANGRIFF DIE VORHUT DES MARSCHALLS DAVOUT AUS GROSSHOFEN UND GLINZENDORF, MUSSTE ABER NACH EINER STUNDE WIEDER AUF DEN HÖHENRAND ZURÜKGEHEN.".
Katholische Filialkirche Glinzendorf hl. Katharina: Die Filialkirche Glinzendorf befindet sich am Friedhof im Ortszentrum von Glinzendorf (Im Anger 3) und ist unter der Objekt-ID: 6372 (BDA: 10318) denkmalgeschützt. Die Filialkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und ist im Kern romanisch. Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte eine Umgestaltung im Stil des Barock. Der klassizistische Hochaltar wurde Anfang des 19. Jahrhunderts geschaffen.
Kreuz Thomas Schwarzecker: Das Kreuz für Thomas Schwarzecker befindet sich an der L6, zwischen dem Marchfeldkanal und Glinzendorf. Die Inschrift lautet: "Oh sieh im Tempel der Natur des großen Gottes seine Spur. Doch willst Du ihn noch größer sehn, dann bleibe vor dem Kreuze stehn! Schwarzecker renoviert 2003".
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal bzw. Gefallenendenkmal ist ein freistehendes dreiteiliges Monument und befindet sich am Anger in Glinzendorf.
Marchfeldkanalradweg: Glinzendorf liegt knapp einen Kilometer südlich vom Marchfeldkanal entfernt und ist immer einen Besuch wert.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net



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