Die Davidgasse ist eine lange Gasse im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten.
Verlauf: Die Davidgasse verbindet am Fuße des Wienerberges durch ihren Ost-West-Verlauf die großen radial nach Süden führenden Ausfalls- und Fernverkehrsstraßen des 10. Bezirks in Wien. Ausgehend vom Reumannplatz quert sie die Laxenburger Straße und endet schließlich an der Triester Straße. In ihrem Verlauf liegen der Arthaberplatz und -park, wo sie unterbrochen wird sowie der Belgradplatz mit dem Barankapark-Hellerwiese. An der Davidgasse gibt es an die 100 Hausnummern. Die Autobuslinien 7A und 65A der Wiener Linien führen über große Strecken der Davidgasse und haben hier mehrere Haltestellen.
Geschichte: Am 13. Juli 1875 wurde die Davidgasse 
                    von der damaligen Gemeinde Inzersdorf nach dem 
                    Magistratischen Rechnungsrat Johann David benannt, der um 
                    1795 in Schlesien geboren worden und am 13. Dezember 1869 in 
                    Wien gestorben war. Er hatte in dieser Gegend, der 
                    sogenannten Ried Obergeiselsberg, großen Grundbesitz, den er 
                    am 28. März 1862 parzellieren und für die Schaffung der
                    Laxenburger Straße 
                    und des Simmeringer Weges der Allgemeinheit zur Verfügung 
                    stellte. Am 5. Juli 1894 wurde die Rittingergasse in die 
                    Davidgasse einbezogen.
                    
                    Zwischen 
                    Reumannplatz und
                    Laxenburger Straße war die 
                    Davidgasse bis Anfang des 20. Jahrhunderts dicht mit 
                    Zinswohnhäusern verbaut, während der längere Abschnitt 
                    zwischen 
                    Laxenburger Straße und 
                    Triester Straße weitgehend 
                    frei blieb und dann mit einzelnen Fabriksgebäuden besiedelt 
                    wurde. Erst seit den 1950er Jahren ist die Gasse durchgehend 
                    mit Wohnhäusern bebaut.
Bemerkenswerte Bauwerke an der Davidgasse:
Nummer 6: Davidgasse 6 ist das Beispiel eines Zinshauses vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit sezessionistischem Bauschmuck.
Nummer 35: Das Eckhaus zur Van-der-Nüll-Gasse 54 trägt auf der Seite zur Davidgasse ein großes Mosaik, das den Architekten Eduard van der Nüll zeigt.
Nummer 62-64: Davidgasse 62-64 ist ein Doppelhausblock, der 1913/14 nach Plänen des Architekten Rudolf Otto Gerger errichtet wurde. Er besitzt Schopfwalmgiebeln und Reliefdekor.
Nummer 78 Anna-Boschek-Hof: Zwischen der Malborghetgasse und der Gußriegelstraße liegt eine große städtische Wohnhausanlage, die in den Jahren 1953−56 auf einem unbebauten Grundstück errichtet wurde. An der Planung waren die Architekten Harald Bauer, Josef Bayer, Siegfried Mörth, Rudolf Karl Peschel, Ferdinand Riedl und Fritz Slama beteiligt. Die aus mehreren sechsstöckigen Baublöcken bestehende Anlage umfasst 415 Wohnungen. Zwischen den Häusern bestehen Grünflächen. 2009 wurde der Gemeindebau nach der sozialdemokratischen Gewerkschafterin und Politikerin Anna Boschek benannt. An der Front zur Davidgasse befindet sich ein Mosaik Sonne, das 1958 von Reinhold Hauck geschaffen wurde.
Nummer 85-87 und 89: Davidgasse 85-87 ist die ehemalige Papierfabrik Reiß, die 1908 hier errichtet wurde. Auf einem L-förmigen Grundriss erhebt sich ein fünfstöckiger kubischer Ständerbau, der lange lisenengegliederte Fronten aufweist. Das Erdgeschoss ist verputzt während der übrige Bau in Sichtziegelbauweise errichtet wurde. Daneben auf Nummer 89 befindet sich das dazugehörige ehemalige Wohnhaus. Es ist dreigeschossig, besitzt einen Mittelerker und schöne dekorative Gitter an den Fenstern und zwischen den Gebäuden. In dem Gebäude/Fabrik befanden sich während dem Nationalsozialismus bis zur Befreiung 1945 zwei Lager für ungarische Juden und Jüdinnen, die zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden.
Nummer 92: Dieses heute großteils durch das 
                    Berufsförderungsinstitut bfi genutzte Gebäude wurde 1910 für 
                    die ehemalige Zigarettenpapierfabrik Abadie errichtet. Die 
                    längere Gebäudefront befindet sich an der Straße Zur 
                    Spinnerin und ist in Sichtziegelbauweise mit additiver 
                    Putzgliederung gestaltet. Teilweise trägt es 
                    Eisensprossenfenster.
                    
                    Die Firma Abadie wurde bereits 1783 in Paris gegründet und 
                    erzeugte dort das erste Zigarettenpapier. Seit 1910 befand 
                    sich eine Niederlassung in Wien ebenso wie in Prag. Vor dem 
                    Ersten Weltkrieg wurden hier an die 1000 Arbeiter 
                    beschäftigt. Seit 1923 war die Firma Abadie eine 
                    Aktiengesellschaft und erfreute sich während der Ersten 
                    Republik großer Beliebtheit, weil ihren Erzeugnissen bunte 
                    Sammelbildchen beigefügt waren. 1938 wurde Abadie arisiert 
                    und kam 1955 in den Besitz von Hans Behr, der die Firma mit 
                    dem Konkurrenzunternehmen Altesse als Altesse Hans Behr & 
                    Co. vereinigte, ehe auch diese schließlich 1972 von den 
                    Austria Tabakwerken übernommen wurde.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Davidgasse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Buchhändler unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
Danke, dass Sie unsere Webseite ausgewählt haben.
Wir freuen uns, Sie hier zu haben und möchten unser Wissen mit Ihnen teilen.
Sie können uns gerne zu verschiedenen Themen unter der Email office@nikles.net schreiben.
Wir antworten in der Regel innerhalb eines Tages.
Die meisten Bilddateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage kostenlos für eigene Webseiten verwendet werden.
Auf Wunsch auch in höherer Auflösung.
Günter Nikles
                                    
Josef Reichl-Str. 17a/7
                                    
7540 Güssing
                                    
Austria
                                
Email:
                                    office@nikles.net
                                    
Website:
                                    www.nikles.net
                                
(c) 2025 www.nikles.net