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Die Bundeshauptstadt

Person - Marie-Luise Cavallar von Grabensprung

Marie-Luise (Marianne) Cavallar von Grabensprung (* 22. April 1889 bei Wien, Österreich-Ungarn; † 20. Dezember 1977 ebenda, Österreich) war eine österreichische Rezitatorin, Schriftstellerin, Schauspielerin, Professorin, Journalistin, Lehrerin am Konservatorium und Präsidentin des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen.

Biografie: Marie-Luise von Cavallar war eine vielseitige und wichtige Persönlichkeit im Wiener und Brünner Kulturbetrieb, die vor allem in den 1930er-Jahren sowie Ende der 1940er- bis in die 1960er-Jahre Teil eines Netzwerks von künstlerisch tätigen Frauen war, die zu jener Zeit durchaus als prominent galten, heute aber fast vollständig in Vergessenheit geraten sind.

Von Cavallar spielte vielfältige Rollen im Wiener Kulturbetrieb. Sie war zunächst als Schauspielerin, dann als Schauspiellehrerin und Rezitatorin erfolgreich. Der Öffentlichkeit war sie darüber hinaus als Rundfunksprecherin (u. a. bei der RAVAG, dem Sender Rot-Weiß-Rot und der Sendergruppe West) sowie als Journalistin und Verfasserin von Radiobeiträgen ein Begriff. Sie lehrte am Konservatorium für Musik und dramatische Kunst in Wien, unterrichtete unter anderen Sprech- und Vortragskunst und verfasste mehrere Schriften und Gedichte, wie beispielsweise "Was meine Sehnsucht sang" (1916) oder "Kinderlieder" (1950–1951). Ihre Tätigkeit als Rezitatorin übte sie vorwiegend in Konzerten und Radiosendungen aus. Marianne von Cavallar verfasste ebenso unzählige Porträts, Essays, Hörspiele und Kurzgeschichten.

Ihre Laufbahn startete 1906/1907 am Stadttheater in Brünn. Es folgte ein Engagement am Wiener Raimundtheater für die Saison 1907/1908. Die darauffolgende Spielzeit feierte sie unter ihrem Pseudonym (Maria Strathen) Erfolge am Stadttheater Salzburg, u. a. als Klärchen in Johann Wolfgang von Goethes „Egmont“, als Luise in Schillers „Kabale und Liebe“, als Hedwig in Ibsens „Die Wildente“ oder als Julia in Shakespeares „Romeo und Julia“. Im Jahr 1909 fand zu ihren Gunsten eine Benefizvorstellung von Ernst von Wildenbruchs, „Die Rabensteinerin“, statt.

Während des 1. Weltkriegs unterstützte sie ihren Vater und arbeitete als Krankenbetreuerin in einem in der Technischen Hochschule Wien untergebrachten Kriegshilfsspital. Ab 1919 wirkte sie als Lehrerin für Sprechtechnik am Lutwak-Patonay Konservatorium (heute: Prayner Konservatorium). Sie hielt ebenso "melodramatische Vorträge" am Wiener Konzerthaus und im Musikverein.

Als langjährige Präsidentin des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen und Vizepräsidentin des Verbands der Geistig Schaffenden Österreichs organisierte sie unzählige (literarische) Veranstaltungen und nützte ihre Kontakte in der Wiener Kulturszene, um das künstlerische Schaffen von Frauen sichtbar zu machen und in den Mittelpunkt zu rücken. Werke von Schriftstellerinnen wie Käthe Braun-Prager und Hilda Bergmann oder Kompositionen von Hedwig Frank-Autherid fanden sich immer wieder in den Programmen; wenn nicht von Cavallar selbst vorgetragen, so häufig von ihren Studierenden, die sie ebenso förderte.

Prominente Sänger und anderweitige Persönlichkeiten, wie André Heller, Cissy Kraner, Josef Kainz, Bert Fortell, Hanns Obonya, Lona Dubois, Rosemarie Isopp, Peter Fichna, Dieter O. Holzinger, Martha Wallner, Hilde Sochor oder Waltraut Haas, wurden von ihr unterrichtet. Sie soll weiters mit Gertrud Herzog-Hauser, Sigmund Lautenburg, Hans Nüchtern, Eduard Ludwig und Ferdinand Gregori befreundet gewesen sein.

Sie war darüber hinaus Vorstandsmitglied des Schutzverbands der österreichischen Schriftsteller sowie Mitglied der Grillparzer-Gesellschaft und des Bunds Österreichischer Frauenvereine.

Marie-Luise von Cavallar starb 1977 im Alter von 88 Jahren und wurde am 30. Dezember 1977 im Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf begraben. Ein Teilnachlass befindet sich im Theatermuseum sowie einzelne Materialien wie Briefe in der Wienbibliothek im Rathaus und in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Familie: Sie war mit Ferdinand Cavallar von Grabensprung verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Werke (Auswahl):
Kurzgeschichten und Rundfunkbeiträge:

Teilnachlass im Theatermuseum. Auswahl:
Lady Hester Stanhope. Eine Frau ohne Furcht (1947)
Österreichische Frauendichtung in der Emigration, Folge 1–2 (1947)
Dichterin in der Fremde. K. Braun-Prager zum 60. Geburtstag (1948)
Eine österreichische Schriftstellerin erlebt Amerika (1948)
Die Dame im Turm. Archivarin – ein neuer Frauenberuf (1949)
H. Bergmann. (Aus ihrem lyrischen Schaffen) (1949)

Rezitationen:
Stift Klosterneuburg
Salzburger Spaziergänge
Schnurps
Das rote Wichtelmännchen
Raphael Donner
Der Nordwind
Wieviel es geschlagen hat
Vom fröhlichen Jagen
Eine Tasse Tee
Herr Hofrat
Der Spielmann Gottes
Mona Lisa lächelt
Der Spielzeugzwerg
Als Gast in Windsor Castle
Liesls Flugzeugtraum
Spaziergang in Eton
Aus der Heimat der Maria Stuart

Auszeichnungen:
Verleihung des Professorentitels h.c. für ihre Leistungen und ihr Engagement, 1959.
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst: Verleihung am 9. September 1972 und Übernahme am 15. Oktober 1972.
Silbernes Verdienstzeichen des Landes Wien: Übernahme am 13. November 1970

Die Grabstelle befindet sich am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.geni.com und www.nikles.net.



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