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Die Bundeshauptstadt

Person - Josef Gned

Josef Gned, Bürger der Stadt Wien, Armenrat und Waisenvater, Besitzer der goldenen Salvator Medaille (Verleihung 1.4.1909), Hausbesitzer, † 04.10.1910 im 58. LJ., Bestattungsdatum: 06.10.1910, zuletzt wohnhaft: 16., Thaliastraße 111.

Die Neue Zeitung vom 2.4.1909, Seite 3: Der erste Donnerstag im Rathause. Der gestrige erste Donnerstag gehört zu den stärksten Leistungemn. die Bürgenneister Dr. Lueger seit langem in dieser Art zu verzeichnen hatte. Volle drei Stunden dauerten die Ueberreichungen von Auszeichnungen, Beeidigungen, Angelobuugen. Ansprachen ec. ec. und wenig nur fand Bürgenneister Dr. Lueger Gelegenheit und Ruhe zu kurzer Rast. All den Feierlichkeiten wohnten abwechselnd die drei Vizebürgermeister Dr. Neuumayr, Dr. Porzer und Hierhammer, sowie viele Gemeinde- und Stadträte bei. Zuerst beeidigte Bürgernieister Dr. Lueger den Bauaufsichtsrat für den 1. Bezirk, Baumeister Konnerth. Des weiteren überreichte er das Diplom für mehr als zehnjährige verdienstvolle Tätigkeit, erstens den Armenräten des 13. Bezirkes Franz Assem, Karl Brustmann, Franz Schanz, Karl Schleicher, Bruno Uhlich, Dominik Zehetner und Frau Armenrat Josefine Berger, dann des 17. Bezirkes Emil Neumann, Andreas Neubauer und Johann Schönauer und dem Ortsschulrate Karl Jerzabek sen. des 10. Bezirkes, dann die goldene Salvatormedaille den Armenräten des 16. Bezirkes Johann Amtmann, Josef Blaschke, Josef Gned und Georg Leihtner.

Deutsches Volksblatt vom 14.10.1910, Seite 16: Verzeichnis der Verstorbenen. Gned Josef, Hausbesitzer, 57 J., 16., Thaliastraße 111, Herzfleischentartung.

Deutsches Volksblatt vom 8.2.1913, Seite 7: W (Selbstmord.) Vorgestern um 6 Uhr abends wurde die 61jahrige Hausbesitzerin Antonia Gned, Ottakring, Thaliastraße 111, von ihrer Nichte Anna Gned, die bei ihrer Tante wohnte und auf zwei Tage verreist war, leblos aufgefunden. Sie klopfte und läutete. Geöffnet wurde ihr nicht. Sie geriet in Sorge und ließ einen Schlosser holen. Die Türe wurde gewaltsam geöffnet. Intensiver Gasgeruch schlug den Eintretenden entgegen. Im Bette lag die Frau. Der Hahn eines Gasofens war geöfinet und vom Ofen führte ein Schlauch zum Bette. Das Ende des Schlauches hatte die Frau im Munde gehabt. Eine polizeiliche Kommission, die im Hause erschien, stellte fest, daß die Frau einen Selbstmord durch Einatmen von Leuchtgas begangen hat. Die Ursache des Lebensüberdrusses der in guten Ver­hältnissen lebenden Frau, ist Gram über das kürzlich erfolgte Ableben ihres Gatten.

Grazer Volksblatt vom 29.2.1936, Seite 11: Ungewöhnlicher Prozeß um ein gefälschtes Testament. Wien. 29. Februar. (Priv.-Tel.) Wie ein Kolportageroman klingt eine Klage, über die nun die erste Streitverhandlung vor dem Zivillandesgerichte stattfand. Im Jahre 1913 verübte Antonie Gned Selbst­mord durch Einatmen von Leuchtgas. In ihrer Wohnung fand sich ein aus dem Jahre 1911 stammendes Testament, das dem gegenwärtig arbeitslosen Bäckergehilfen Theodor Franz ein Achtel des mit 200.000 Kronen bezif­ferten Nachlasses vermachte. Im Zuge der Verlaßabhandlung wies eine Nichte der Verstorbenen, Frau Anna Podhorsky, ein Testament aus dem Jahre 1912 vor, in dem sie zur Universalerbin eingesetzt war. Franz ging also auf Grund dieses jüngeren Testamentes leer aus. Im vorigen Dezember, also nach 21 Jah­ren, erhielt Franz von einem Bruder der Universalerbin, dem Gutsbesitzer Michael Gned, einen Brief, in dem mitgeteilt wurde, das von seiner Schwester vorgewiesene Testament sei gefälscht gewesen. Der Onkel gestand dann noch mündlich seinem Neffen unter Tränen, jeder der drei auf dem Testamente unter­schriebenen drei Zeugen, habe für diese Tätigkeit 1000 Kronen bekommen. Kürz­lich sei er zur Beichte gegangen und der Priester habe die Absolution an die Bedingung geknüpft, daß er den Betrug aufdecke. Diese Angaben wiederholte der schon sehr alte, gebrechliche Mann auch vor dem Anwalt des Franz mit dem Beifügen, er sei bereit, dies jederzeit vor Gericht zu beschwören. Vor Gericht aber wollte sich Gned, der laut Aktenvermerk einen hinterhältigen Eindruck macht, plötzlich an nichts mehr erinnern können. Franz for­dert nun seinen Erbteil, den er mit 36.000 Schilling beziffert. In der Verhandlung leugnet Gned die Echtheit seines Briefes, die übrigens außer Zweifel steht, sowie seine Erzählung vor dem Anwalt rundweg ab. Zwei der Testamentszeugen sind bereits gestorben, die Adresse des dritten weigerte sich Gned anzugeben. Dieser wird nun vom Gericht ausgeforscht werden.

Reichspost vom 18.9.1934, Seite 4: Das Leichenbegängnis des am 14. d. verstorbenen Sicherheitswache-Bezirksinspektors i. R. Johann Podhorsky, Stammabteilung 16, findet am 18, d., 1/2 4 Uhr, vom Trauerhaus, Thaliastraße 111, tatt.

Weiters im Grab bestattet:
Antonie (Antonia) Gned, † 06.02.1913, Bestattungsdatum: 09.02.1913 im 61. LJ.
Johann Podhorsky, Bezirksinspektor i. R., † 14.09.1934, Bestattungsdatum: 18.09.1934, zuletzt wohnhaft: 16., Thaliastraße 111
Anna Podhorsky, geb. Gned, Hausbesitzerin, * 04.04.1872, † 31.08.1943, Bestattungsdatum: 06.09.1943
Johann Kienast, * 20.08.1925, † 06.04.1989, Bestattungsdatum: 13.04.1989
Dietlinde Kienast, * 29.04.1934, † 27.05.2022, Bestattungsdatum: 08.06.2022

Die Grabstelle (auf Friedhofsdauer) befindet sich am Ottakringer Friedhof (Gruppe: 9, Reihe: 1, Nummer: 19).

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Deutsches Volksblatt vom 14.10.1910, Seite 16, Deutsches Volksblatt vom 8.2.1913, Seite 7, Grazer Volksblatt vom 29.2.1936, Seite 11, Reichspost vom 18.9.1934, Seite 4.



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