Niederösterreich - Purkersdorf, Deutschwald-Marienkapelle
Die Deutschwald-Marienkapelle befindet sich in der Schöffelgasse, nahe der seinerzeitigen Stigl-Mühle,
direkt bei
Wienfluss, in
Purkersdorf in Niederösterreich.
Als Dank vor der Errettung aus der Türkennot brachte
man schon um 1709 ein Madonnenbild an einem Weidenbaum
am
Wienfluss im Bereich der heutigen Kastanienallee an.
Die Verschonung der Müllerstochter aus der Stieglmühle (später Pragermühle)
vor der Pest von 1713 führte zur Verehrung des Gnadenbildes und zur Errichtung einer
Holzkapelle auf dem Mühlenareal.
Bald wurde der unzulängliche Bau durch eine gemauerte
Kapelle ersetzt und 1721 durch Müllermeister
Johann Denckh in eine ansehnliche Barockkapelle umgebaut.
Auf Grund des großen Wallfahrerzustromes
– es kamen Prozessionen von nah und fern – wurde
das Gnadenbild „Maria, Trösterin der Betrübten“ (eine
„Madonna lactans“) 1727 in die Pfarrkirche gebracht,
wo es seither über dem Altar zu bewundern ist.
So stand die Barockkapelle fast 250 Jahre an der alten Deutschwaldstraße, unweit von hier,
bis sie 1959 beim Bau der Umfahrungsstraße abegrissen wurde.
Als Erinnerung an diesen Ort wurde diese neue Kapelle erbaut und im Jahr 1965 geweiht.
Die Jahreszahlen 1721 und 1965 oberhalb des Einganges weisen auf die Erbauung der alten und neuen Kapelle hin.
Der an der Rückseite der Kapelle eingemauerte Grabstein erinnert an den
Müllermeister Johann Denckh, den Stifter der Vorgängerkapelle.
An einer Seite ist zu lesen:
HIER RUHET DER TUGENTSAME JOHANES DENCKH
IST ALT GEWOSEN 70 JAHR HAT GEHAUST MIT SEINERE
EHEWIRTIN 21 JAR UND IST AUCH EIN GUDTETER DER
LIEBREICHEN JUNGFRAUEN MARIA UND IST GESTORBEN DEN 1 APRIL 1729.
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net.