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Die Bundeshauptstadt

Person - Pötzleinsdorfer Friedhof, Kriegerdenkmal 1. WK.

Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (1914-1918) befindet sich am Pötzleinsdorfer Friedhof.

Der Sockel besteht aus einem Untersberger naturbelassenen Marmorblock (derzeit nicht zu erkennen, 22.6.2025), an der Spitze befindet sich ein gothisches Kreuz, ein einzigartiges Kunstschmiedewerk, welches aus der Sammlung Friedrich Amerlings stammt.

Die Inschrift am Gedenkstein davor lautet: "Die Pötzleinsdorfer ihren im Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen Brüder. 1. November 1919."

Feuerwehr-Signale vom 1.1.1920, Seite 8 und 9: Freiwillige Feuerwehr Pötzleinsdorf. Enthüllung eines Kriegerdenkmales. Die aus dem Weltbrande glücklich heimgekehrten Pötzleinsdorfer nahmen am Pötzleinsdorfer Friedhofe im März 1919 eine Kranzniederlegung für die im Felde der Ehre Gefallenen und jenen den Kriegsanstrengungen erlegenen Kameraden ihrer Heimat vor. Diese Niederlegung gab Anlaß zur Errichtung eines ehrenden sichtbaren Zeichens für die in fremder Erde ruhenden Kriegskameraden. Dem mit dieser Aufgabe betrauten Komitee gelang es in kurzer Zeit, mit Hilfe der stets unterstützungsbereiten Bewohner Pötzleinsdorfs durch Sammlungen, Spenden, Feste und eines abgehaltenen Blumentages, die Kosten für das zu schaffende Denkmal aufzubringen. Den Platz zur Aufstellung des Denkmales stellte die Gemeinde Wien unentgeltlich zur Verfügung. Ein nicht genannt sein wollender Herr aus dem Komitee spendete zu diesem Zwecke ein prachtvolles gothisches Kreuz, ein einzigartiges Kunstschmiedewerk, welches aus der Sammlung Friedrich Amerlings stammt. Am 1. November 1919 fand nun die feierliche Enthüllung und Einweihung des Gedenkkreuzes sowie der an der Außenseite der Pfarrkirche Pötzleinsdorf angebrachten zwei Marmortafeln, auf denen sich in goldenen Lettern die Namen der 34 gefallenen Pötzleinsdorfer Helden für die Nachwelt verewigt vorfinden, statt. Die Feier wurde mit einem Hochamte, welches Pfarrer Bachinger selbst zelebrierte, eingeleitet. Schuldirektor und Regenschori Schaden dirigierte das musikalische Hochamt von Rotter, wobei Hans Dorfinger meisterhaft die Orgel spielte. Nach Beendigung der kirchlichen Feier wurde Prälat Pax durch Pfarrer Bachinger und von dem zum Empfange bestimmten Komitee eingeholt und zum Eingang der Kirche geleitet, wo ein Bläserchor, Mitglieder der Volksoper, einen stimmungsvollen Choral zum Vortrag brachten. Anschließend sangen Direktor Hans Bauer, Direktor Alexander Grünes, Lehrer Wilhelm Daraba, Adolf Schmidt, Popp und Karl Schaden in Verbindung mit dem Bläserchor unter Leitung des Schuldirektors Alois Schaden den weihevollen Männerchor „Schäfers Sonntagslied" und „Das ist der Tag des Herrn". Nun hielt erster Staatsanwalt Dr. Robert Winterstein eine zu allen Herzen gehende Gedenkrede auf die toten Helden. Kein Auge blieb tränenleer. Mit Schluß seiner Rede fiel die Hülle von den beiden Gedenktafeln. Dieselben ausgeführt von den Heimkehrern Alois Punzek, Karl Niederlich, Ferdinand Doppler und Johann Frotzbecher. Darnach nahm Prälat Pax die Weihe der Tafeln vor. Unter kirchlichem Geläute bewegte sich sodann der Zug aus den Pötzleinsdorfer Friedhof. Man bemerkte u. a. die Hinterbliebenen und Angehörigen der Gefallenen, einen Vertreter des Landesbefehlshaberamtes, die Bezirksvertretung Währings, Bezirksrat Alois Aninger, die Heimkehrer Pötzleinsdorfs, Gersthof, Neustift und Salmansdorfs, die Einwohnerwehr „Währing West", den Verschönerungsverein „Pötzleinsdorf", ferner die Schuljugend der Schule Scheibenberggasse Nr. 63 mit ihrem Lehrkörper, die freiwilligen Feuerwehren des XVIII. Bezirkes rückten mit ihren Fahnen zahlreich aus, wobei Hauptmann Kaltenbrunner das gesamte Kommando an Hauptmann Franz Grill (Gersthof) übergab. Auf dem Friedhofe hatte die Feier ihre Fortsetzung, dort sangen abermals die bereits genannten Herren das Lied „Gebet während der Schlacht" (Vater, ich rufe Dich), worauf Prälat Pax die Weihe des Gedenkkreuzes, welches auf einem Untersberger naturbelassenen Marmorblock emporragt, vornahm. Der Spruch von Körner aus „Zrinh":

Wer mutig für sein Vaterland gefallen,
Der baut sich selbst ein Monument
Im treuen Herzen seiner Landesbrüder,
Und dies Gebäude stürzt kein Sturmwind nieder

ziert die Tafel dieses Kreuzes. Die Ansprache des Prälaten Pax an die Versammelten war sehr eindrucksvoll; in derselben wies er auf die symbolische Bedeutung des Kreuzes hin. Eine Kranzniederlegung seitens des Gedenksteinbau-Komitees Pötzleinsdorfs, des d. ö. Militär-Bauamtes, der Hinterbliebenen und Angehörigen der Gefallenen, schloß die erhebende Feier. Dieses Denkmal ist wohl das erste in seiner Art in Wien; es verdient daher das Gedenksteinbau-Komitee, bestehend aus Anton Punzek, Obmann, Josef Fellhofer, Obmann-Stellvertreter, Johann Punzek, Schriftführer, Karl Hron, Oberpostmeister, Kassier, Josef Frotzbacher und Johann Frotzbacher als Revisoren, Karl Kerner, Protektor, Rudolf Ulrich, Konrad Mautner, Ludwig Straffer, Karl Faulhaber, Stefan Weinmann, Karl Marx und Franz Wimmer als Beisitzer, welches in aufopferungsvoller Weise in Kürze dies zustande gebracht hat, den vollsten Dank seiner Mit­bürger.

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Buchhändler unter der Lizenz CC BY 3.0.



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