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Die Bundeshauptstadt

15. Bezirk - Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz (Possingergasse 1-37 etc.)

Die Siedlungs- und Wohnhausanlage auf der Schmelz ist die größte Wohnanlage im 15. Bezirk. Geplant wurde die auf den Gründen des ehemaligen Exerzierplatzes Schmelz errichtete Siedlung noch vor 1918 im Rahmen des Arbeiterwohnbauprogrammes des christlich-sozialen Bürgermeisters Weiskirchner. Die Umsetzung der ohnedies bescheidenen Pläne der damaligen Stadtverwaltung verzögerte sich allerdings bis nach Kriegsende.

Schließlich wurde in den Jahren 1919/20 nach Plänen von Hugo Mayer, der auch die Heuberg-Siedlung im 17. Bezirk konzipierte, von der Gemeinde Wien der südliche Bauteil rund um den Mareschplatz errichtet – vier Baublöcke mit insgesamt 42 einstöckigen Häusern und kleinen Nutzgärten im Inneren der Höfe, die mit dem Metzleinstaler Hof im 5. Bezirk um das Prädikat "erste Gemeinde-Wohnanlage des Roten Wien" wetteifern und von den Bewohnern meist "Mareschsiedlung" genannt werden.

Die großen Innenhofbereiche, die in den Zeiten der Lebensmittelknappheit v.a. der Anlage von Gemüsegärten und damit der Selbstversorgung dienten, bilden heute eine beschauliche Kleingartenoase inmitten der Siedlungsbauten. Eine Gedenktafel in der Durchfahrt beim Mareschplatz erinnert an die Entstehungsgeschichte der Siedlung. In einer zweiten Baustufe wurden in den Jahren 1921 bis 1924 mehrere Blöcke mit z.T. dreigeschossigen Häusern im nördlichen Teil der Anlage zwischen Wickhoffgasse und Gablenzgasse errichtet – insbesonders der sogenannte "Hufeisenbau" neben dem Rohraurerpark, der mit seinem ehrenhofartigen Straßenhof, den Erkern und Loggien am stärksten von der Gemeindebauarchitektur des "Roten Wien" beeinflusst wurde, und der nach einem früheren Kinderfreibad im großen Innenhof "Planschbeckenbau" benannte Teil Possingergasse 25.

Eine Gedenktafel erinnert daran, dass der spätere Bundespräsident Adolf Schärf von 1921 bis 1925 hier wohnte.

Das Planschbecken ist längst verschwunden, im geräumigen Innenhof sind aber noch die große Gartenlaube und der kleine Brunnen mit der Bronzefigur "Knabe mit Sternfisch" von A. Pohl zu sehen.

Ein Rundgang durch die insgesamt 765 Wohnungen umfassende Anlage auf der Schmelz zeigt sehr anschaulich den schrittweisen Übergang von einer schlichten Arbeitersiedlung (mit Kleingärten) zu einer modernen und urbanen Wohnanlage.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002.

Quelle: Text: www.dasrotewien.at, Bilder: Manfred Werner - Tsui unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.



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