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Die Bundeshauptstadt

03. Bezirk - Arsenalkirche Maria vom Siege

Die Arsenalkirche - Maria vom Siege befindet sich beim Arsenal, Objekt 10 bei der Lilienthal Strasse im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.

Die Arsenalkirche wurde nach Plänen von Karl Rösner im neu-romanischen Stil errichtet. Der Innenraum hat eine Höhe von 14,50 m und liegt 4 m über dem Straßenniveau, von dem er über eine Freitreppe, die mit einer steinernen Außenkanzel versehen ist, betreten werden kann. In der Kirche finden bis zu 300 Personen Platz. Die für den 6.Mai 1856 vorgesehene Benediktion durch Kardinal Dr. Rauscher, die im Beisein des Kaisers und der Kaiserin sowie aller führenden Militärs stattfinden sollte, fand wegen Schlechtwetter erst am 8.Mai mit großem Aufwand statt. Der Kardinal segnete die ganze Arsenalanlage und der Kaiser setzte im Podest der Steinkanzel den Schlussstein mit Dokumenten ein.
Die Außenseite ist neben dem Tympanon (Maria mit der Siegesfahne) auch mit den Figuren des Bildhauers Franz Högler geschmückt: Mit dem Erzengel Michael (dem Kämpfer gegen das Böse), sowie den zwei alttestamentlichen Militärs Josua (erkenntlich an dem Steinbrocken, der die zerstörte Stadtmauer von Jericho symbolisieren soll) und Gideon, dessen Zeichen das Fell über dem Schild ist.

Ferner befinden sich zwei christliche Soldaten unter dem Figurenschmuck: Der Märtyrer, Gardesoldat und Pest-Heilige Sebastian und der Märtyrer und Feuerwehrpatron Florian.

Vorerst eine Bemerkung zur Namensgebung der Kirche: Der Name der Kirche sollte natürlich eine Beziehung zum Militär haben. Man wählte jedoch nicht die Patronin der Artillerie, die hl. Barbara, sondern die hl. Maria, entsprechend der besonderen Beziehungen des alten Österreich und der Habsburger zur Gottesmutter, und gab dem Gotteshaus den Namen "Maria vom Siege" (in Anlehnung an Santa Maria Della Vittoria in Rom). Anlässlich der Benediktion widmete die Kaiserfamilie der Arsenalkirche die "Zeughausmadonna" vom zerstörten kaiserlichen Zeughaus.
Sie erinnert an die Siege in der Seeschlacht von Lepanto (7.Oktober 1571) und am Weissenberg (1620). Die Statue ist 120 cm groß und 150 kg schwer. Die Zeughausmadonna ist eine ausgezeichnete Arbeit der Renaissancezeit, welche hohen künstlerischen Wert besitzt.
Die Hochaltarmensa besteht aus "Wöllersdorfer Marmor" (Schneckenspuren im Stein). Der Altaraufbau ist ein neugotisches Schnitzwerk, die beiden Holzstatuen Johannes Nepomuk und Barbara, wie auch die beiden Tabernakel-Anbetungsengel stammen aus einer florentinischen Werkstätte.

Die unter den beiden vordersten Fenstern der Langseiten angebrachten, in hohen Marmor-Rahmen eingefassten Relief-Darstellungen von Carrara-marmor sind von dem Bildhauer Thomas Greinwald im Auftrage des Kaisers Franz Josef gearbeitet worden. Das Relief auf der Evangelienseite zeigt den Abschied der hl. Elisabeth von ihrem Gemahl, der ins Hl. Land zieht; das Relief auf der Epistelseite zeigt die Aussöhnung der Heiligen mit ihrem Schwager Heinrich. Beide Reliefs enthalten je 15 Figuren, von welchen die vorderen nahezu frei aus der Fläche hervortreten. Links und rechts neben dem Hochaltaraufbau befinden sich zwei neue barocke Statuen aus der Grödner-Holzschnitzerwerkstätte, nämlich der hl. Apostel Paulus und der hl. Apostel Petrus von 1.3 m Größe, eine Stiftung eines Arsenaler Ehepaares im Jahre 2001.

Die Arsenalkirche wurde während der Monarchie und auch von 1918 bis 1938 vom österreichischen Bundesheer für Gottesdienste und religiöse Feiern der Soldaten genützt. Von 1856 bis 1938 bestand auch eine eigene Militär-Matrikenführung. Im Jahre 1938 ging das ganze Arsenal und auch die Arsenalkirche in das "Deutsche Eigentum" über, und die Kirche diente als Archiv und Depot des Heeresgeschichtlichen Museums. Wegen der Nähe zum Südbahnhof und wegen der Waffenfabrik im Arsenal (in der NS-Zeit wurden 5% der Fliegerabwehrwaffen (FLAK) des gesamten Reiches hier produziert) blieben Bombenangriffe nicht aus: am 10. September 1944 wurde das Arsenal das erste Mal bombardiert. Etwa 250 schwere und schwerste Sprengbomben und zahlreiche Brandbomben richteten an einzelnen Objekten großen Schaden an. Die Zerstörung des Gotteshauses hielt sich in Grenzen: der schöne Kirchenaufgang wurde durch einen Volltreffer fast ganz zerstört, die Fassade mit den Statuen durch Splitter beschädigt, das Dach und Gewölbe wurden durchlöchert. Bereits 1947 konnten die Flüchtlingspriester Kollomann, Mouillon und Stephan Schmidt für die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen aus Ungarn, Rumänien und der Slowakei Gottesdienste in einer notdürftig sanierten Arsenalkirche abhalten. Die Instandsetzung des Innenraumes bewerkstelligte der Priester Anton Legler, der später auch zum ersten Expositus der Arsenalgemeinde bestellt wurde, nachdem Kardinal Dr. Theodor Innitzer für das neu besiedelte Gebiet des Arsenals mit 1. März 1955 eine Pfarrexpositur mit eigenem Pfarrkirchenrat und Matrikenführung errichtet hatte.

Mit 1. September 1955 wurde der bisherige Kaplan von Gersthof, Friedrich Glotz, zum 2. Expositus bestellt, welcher 11 Jahre dieses Amt innehatte. Ihm zur Seite wirkte der im Arsenal wohnhafte Religionsprofessor Dr. Josef Kalina. Mit 1. September 1966 wurde Dr. Johannes Nedbal zum 3. Expositus bestellt. Ihm folgte mit 1. September 1981 sein Studien- und Jahrgangskollege GR Prof. Dr. Michael Bischinger nach.

Kardinal DDr. Franz König errichtete die bisherige Pfarrexpositur mit Wirkung vom 1. Jänner 1983 zur kirchenrechtlich autonomen Pfarre und ernannte Dr. Michael Bischinger zum 1. Pfarrer der Arsenalgemeinde. Nach der Elektrifizierung des Läutwerkes konnten die für viele Jahre stillgelegten Glocken wieder zu den Gottesdiensten einladen; die Krypta (ursprünglich als Begräbnisstätte für hohe kaiserliche Militärs gedacht), die viele Jahre als Lagerraum verwendet wurde, konnte wieder für sakrale Zwecke und für diverse Veranstaltungen (Pfarrkaffee) aktiviert werden.

Der vom Pfarrer als neue Sakristei initiierte Zubau um die Apsis der Kirche wurde am 4. Oktober 1987 begonnen. Neben der eigentlichen Sakristei und den notwendigen Nebenräumen wurden auch die Sanitäranlagen für Sakristei und Krypta-Zwischenstock errichtet.

Der provisorische Volksaltar aus Holz wurde durch einen steinernen Altar aus "Wöllersdorfer Marmor" ersetzt; außerdem wurde eine fixe Session geschaffen. Am 4. Dezember 1988, dem Barbaratag, konnte die neue Sakristei gesegnet und die Volksaltarweihe durch Kardinal DDr. Franz König vorgenommen werden. In den letzten Jahren wurde das Gotteshaus innen und außen vollkommen renoviert, die Fenster erneuert und durch bunte Gläser ergänzt, zudem wurde der Bänkeunterboden erneuert und versiegelt, der Altaraufbau und die Statuen in Gold gefasst, und eine neue Kirchenbeleuchtung installiert.

Weblink: www.pfarre-arsenal.at

Quelle: Text: www.pfarre-arsenal.at, Bilder: www.nikles.net



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