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Die Bundeshauptstadt

Person - Antonie Adamberger

Antonie „Toni“ Adamberger (* 30. Dezember 1790 in Wien; † 25. Dezember 1867 in Wien) war eine österreichische Schauspielerin.

Leben: Die Tochter des Tenors Josef Valentin Adamberger und der Schauspielerin Maria Anna Jacquet wurde nach dem Tod ihrer Eltern von dem Dichter Heinrich Joseph von Collin ausgebildet und debütierte – gerade 16-jährig – am 1. Januar 1807 am Burgtheater in Wien. Sie wurde sofort als Hofschauspielerin engagiert und „fand ebenso in naiven, wie in sentimentalen und einigen tragischen Rollen große Anerkennung.“ Antonie Adamberger wurde schnell der Liebling des Wiener Publikums und überzeugte als Beatrice in der Braut von Messina ebenso wie als Desdemona und Emilia Galotti.

Beethoven komponierte speziell für Antonie Adamberger die Lieder des Klärchen für seine Musik zu Goethes Trauerspiel Egmont, die erstmals am 15. Juni 1810 im Burgtheater erklangen. Sie hat sich später mehrfach und sehr positiv über ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten geäußert.

Im Jahr 1812 wurde Theodor Körner als Theaterdichter ans Burgtheater berufen. Antonie Adamberger sah ihn zum ersten Mal auf einer Probe des Lustspiel Der grüne Domino. Noch im selben Jahr fand die Verlobung zwischen Körner und ihr statt, bereits im Februar schrieb der Dichter an seinem Drama Toni, in dem seine Verlobte später die Hauptrolle übernahm. Antonie Adamberger gehörte zum Kreis um Caroline Pichler, die über deren Auftritt in Toni schrieb:

„Toni (Frl. Adamberger) gab diese Hauptrolle und man konnte wohl erkennen, daß die Liebe des Dichters diesen Charakter mit einer Verklärung von Kraft, weiblicher Würde, Geist und Edelmut umgeben hatte, die augenblicklich das Werk seiner Leidenschaft und Phantasie war, dennoch aber mit dem Charakter Antoniens viele ähnliche Grundzüge hatte.“

– Caroline Pichler: Denkwürdigkeiten meines Lebens, 1844

Körner widmete ihr bis zu seinem Tod 1813 mehrere Gedichte und neben dem Drama Toni auch noch das Stück Zriny. Einige Jahre nach seinem Tod verließ die Adamberger 1817 die Bühne und heiratete im selben Jahr den Archäologen Joseph von Arneth. Zwei Jahre später kam der gemeinsame Sohn Alfred von Arneth zur Welt. Im Jahr 1820 wurde sie Vorleserin der Kaiserin Karoline Auguste und von dieser 1832 zur Oberin des Karolinenstifts, einem Erziehunginstitut für weibliche Soldatenkinder, ernannt. Antonie Adamberger starb 1867 in Wien und wurde im Währinger Ortsfriedhof begraben. 1889 wurden ihre Überreste in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 49) transferiert.

Um 1805 entstand ein Porträt Adambergers von Joseph Hickel. Johann Maria Monsomo schuf ein Miniaturbildnis von ihr. Im Jahr 1894 wurde in Wien-Leopoldstadt (2. Bezirk) die Adambergergasse nach ihr benannt. Nach ihrem Mann ist im 16. Bezirk Ottakring die Arnethgasse benannt.

Die Presse vom 28.12.1867, Seite 9: (Tonie Adamberger.) Die gestern hier zu Grabe getragene Frau Antonie v. Arneth gehörte durch 10 Jahre als Künstlerin dem Burgtheater an und war während dieser Zeit eine Zierde dieses Kunst-Instituts. Sie war die Tochter des einst berühmten Tenoristen Adamberger und genoß eine vortreffliche Erziehung. Da sie frühzeitig ihre Eltern verlor, kam sie in das Haus ihres Großvaters Jacquet und bildete sich unter der Leitung des Gelehrten und Dichters Heinrich Collin für den selbstgewählten Beruf, für die dramatische Kunst aus. Im Jahre 1807 betrat sie die Bühne und glänzte in naiven Rollen. Nicht lange darauf machte sie die Bekanntschaft Theodor Körner's, der damals als Theaterdichter beim Burgtheater engagirt war. Der junge Dichter faßte zu ihr eine innige Zuneigung und ver­lobte sich mit ihr. Körner's Heldentod (1813) zerriß das schöne Band. Ein Jahr nach diesem traurigen Ereigniß be­suchte Antonie Adamberger mit fünf Freundinnen die Ruhe­stätte ihres Verlobten unter der Eiche bei Wöbbelin. Die Scene am Grabe war erschütternd. Bevor die Besucherin wegging, schnitt sie eine Locke ihres prächtigen Haares ab und vergrub solche im Grabhügel. Im Fremdenbuch, daß neben dem Grabe aufliegt, standen die einfachen Worte von ihrer Hand: „Ich war hier und bin im Geiste oft hier." — Fünf Jahre darauf, im Jahre 1319, vermälte sie sich mit dem Custos des Münz- nnd Antikencabinets, Joseph Arneth, worauf sie der Bühne für immer entsagte. Ihrem Sarge folgten zwei geachtete Söhne, deren einer Abgeordneter des niederösterreichischen Landtages ist.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, gemeinfrei, Das Vaterland vom 3.11.1863, Seite 3, Die Presse vom 28.12.1867, Seite 9.



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