Der Groß-Jedlersdorfer Friedhof ist ein Friedhof im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.
Lage: Der Groß-Jedlersdorfer Friedhof liegt in der Katastralgemeinde Großjedlersdorf I im Bezirk Floridsdorf, Strebersdorfer Straße 4. Der Friedhof wird im Osten von der Jedlersdorfer Straße und im Süden von der Westen von der Strebersdorfer Straße begrenzt, im Norden und Westen grenzen Ackerflächen an das Friedhofsgrundstück. Der Friedhof umfasst eine Fläche von 58.138 Quadratmeter und beherbergt 6.898 Grabstellen.
Geschichte: Im Zuge der Erhebung von
                    Großjedlersdorf 
                    1783 zu einer eigenen Pfarre wurde in der Gemeinde ein 
                    Friedhof errichtet. Der Friedhof erwies sich jedoch nach 
                    knapp hundert Jahren als zu klein, weshalb die Gemeinde 
                    gegenüber dem alten Friedhof auf Gemeindegrund einen neuen 
                    Friedhof anlegen ließ. Die Weihe des neuen Friedhofes 
                    erfolgte am 18. Juli 1872. Das Gelände umfasste 1905 4.514 
                    Quadratmeter sowie 2000 Quadratmeter an Reserveflächen. Er 
                    war für die Verstorbenen des ehemaligen Vorortes 
                    Groß-Jedlersdorf reserviert, stand jedoch nur Katholiken 
                    offen. Nichtzugewiesene Menschen, die außerhalb von 
                    Groß-Jedlersdorf lebten, konnten nach einem 
                    Stadtratsbeschluss von 1907 gegen eine Erhöhung der 
                    Grabstellengebühr auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe finden.
                    
                    Mit der Friedhofserweiterung im Jahr 1918 wurden 300 Gräber 
                    und sechs Gartengruftplätze geschaffen. Das bestehende 
                    Totengräberhaus wurde von 1919 bis 1922 renoviert. Das 
                    Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten 
                    Weltkriegs wurde 1920 errichtet. Obwohl man den Friedhof 
                    1923 und 1928 neuerlich erweiterte und 1924 die Errichtung 
                    einer neuen Aufbahrungshalle bewilligte, wurde die 
                    Auflassung des Friedhofes in den 1920er Jahren diskutiert. 
                    Diese Pläne wurde jedoch nie umgesetzt. Stattdessen erfolgte 
                    1937 ein Zubau am Totengräberwohnhaus, des Weiteren 
                    wurde die Aufbahrungshalle adaptiert und die Einfriedung 
                    erneuert. Nachdem Bombentreffer im November 1944 die 
                    Friedhofseinrichtungen schwer in Mitleidenschaft zogen, 
                    musste die Bestattungen eingestellt werden. Panzer, die im 
                    Zuge der Schlacht um Wien im April 1945 von sowjetischen 
                    Fliegern verfolgt wurden, fügten dem Friedhof weitere 
                    Schäden zu. Die Toten wurden zu dieser Zeit in Papiersäcken 
                    und Tüchern begraben.
                    
                    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schäden auf dem 
                    Friedhof beseitigt und zwischen 1948 und 1949 das 
                    Betriebsgebäude umgebaut. Den Friedhof erweiterte man 1950 
                    bis 1952 durch eine Reservefläche, gleichzeitig stellte die 
                    Gemeinde durch eine Umwidmung zusätzliche Flächen für 
                    künftige Erweiterungen sicher. Die eingefriedete Fläche 
                    wurde zwischen 1959 und 1962 vergrößert. Des Weiteren 
                    stellte man heimgefallene oder verwahrloste Grabstellen für 
                    die Neuvergabe zur Verfügung. Die letzte 
                    Friedhofserweiterung erfolgte 1967, wobei gleichzeitig die 
                    Erweiterungsfläche eingefriedet wurde. Der Friedhof erhielt 
                    1971 zudem einen Urnenhain, 1976 wurde eine neue 
                    Gräbergruppe errichtet.
Aufbahrungshalle: Die bestehende Aufbahrungshalle wurde von 1981 bis 1982 nach Plänen von Erich Boltenstern adaptiert.
Er gestaltete auch den Zeremonienraum. Das Altarkreuz, das Altarmosaik und die Betondickglasfenster stammen hingegen vom akademischen Maler Hermann Bauch.
Die Weihe des Gebäudes erfolgte am 2. Februar 1982.
Ehrenhalber gewidmete Gräber:
                    
| Name | Lebensdaten | Tätigkeit | Liegeort | 
| Johann Axmann | 1914-1934 | Februaropfer 1934 | Groß-Jedlersdorfer Friedhof | 
| Anton Greppel | 1870/71-1934 | Februaropfer 1934 | Groß-Jedlersdorfer Friedhof | 
| Conrad Lötsch | 1904-1926 | Gemeinderat, 3. Landtagspräsident | Groß-Jedlersdorfer Friedhof | 
| Ceija Stojka | 1933-2013 | KünstlerinGroß-Jedlersdorfer Friedhof | 
| Name | Lebensdaten | Tätigkeit | Liegeort | 
| Franz Bretschneider | 1866-1950 | Politiker | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Lillian Barylli-Fayer | 1917-2014 | Fotografin | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Hans Czermak | 1913-1989 | Kinderarzt | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Georg Fayer | 1892-1950 | Fotograf | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Karl Humenberger | 1906-1989 | Fußballspieler | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Josef Ott | 1873-1912 | Fuhrwerks- und Hausbesitzer | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Gerald Pichowetz | 1964-2024 | Theaterschauspieler | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Norbert Schausberger | 1928-2010 | Zeithistoriker | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Anton Schlinger | 1870-1912 | Politiker | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Robert Waissenberger | 1926-1987 | Kunsthistoriker | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Hubert Wallner | 1941-2018 | Moderator | Friedhof Großjedlersdorf | 
| Heinrich Widmayer | 1891-1977 | Politiker | Friedhof Großjedlersdorf | 
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