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Die Bundeshauptstadt

19. Bezirk - Kahlenbergbahn

Die Kahlenbergbahn war eine normalspurige Zahnradbahn, die vom Wiener Stadtteil Nussdorf auf den Kahlenberg führte.

Geschichte: Im Hinblick auf die Weltausstellung von 1873 war geplant, eine Zahnradbahn nach Vorbild der schweizer Vitznau-Rigi-Bahn als zusätzliche Attraktion zu errichten. Mit der Concession vom 10. August 1872, zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn mit Zahnradbetrieb von Nußdorf auf das Plateau des Kahlenberges (bei Josephsdorf), wurden die Konzessionäre (darunter erstgenannt die Union-Bank) u. a. nur zur Herstellung eines Geleises verpflichtet, eine zweite Spur deren Ermessen überlassen. Als eine weitere Konzessionärs-Verpflichtung wurde die unentgeltliche Beförderung von Briefpost sowie Postbediensteten festgeschrieben. Die kommissionelle Begehung der Strecke Döbling – HeiligenstadtNussdorfKahlenberg fand am 23. August 1872 statt, noch selben Monats waren für den rechtzeitigen Baubeginn alle Vorkehrungen getroffen.

Da, anders als bei sonstigen Eisenbahn-Konzessionierungsverfahren, Zahnradbahnen nicht in den Genuss von staatlichen Begünstigungen und insbesondere nicht von Enteignungsrechten kamen, wurde durch gehäufte Anrainer-Einsprüche der Baubeginn erheblich verzögert, und die Bahn konnte erst im Jahr nach der Weltausstellung fertig gestellt und am 7. März 1874 eröffnet werden.

Die aufwändig trassierte zweigleisige, mit dem Zahnradsystem "Riggenbach" ausgestattete Strecke nahm ihren Ausgang in Nussdorf, im heutigen 19. Wiener Gemeindebezirk. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Zahnradbahnweichen entwickelt waren, wurden an den Endpunkten und im Betriebshof Schiebebühnen zum Rangieren der Fahrzeuge errichtet. Da 1874 der konkurrierende Schrägaufzug vom Donauufer auf den Leopoldsberg im Eigentum des Kahlenberghotels stand, verhinderte dies erfolgreich den Bau der Zahnradbahn bis auf den Gipfel. 1876 wurden das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Hotel und der Schrägaufzug von der Kahlenbergbahn gekauft, der Schrägaufzug stillgelegt und die Zahnradbahn bis fast auf den Gipfel des Kahlenberges (484 m) verlängert, die damit eine Streckenlänge von 5,5 km erreicht hatte. An der neuen Endstation wurde von der Bahngesellschaft die Stephaniewarte errichtet.

Mit Urkunde vom 20. Jänner 1885 erhielt die Kahlenberg-Eisenbahn-Gesellschaft (System Rigi) die Konzession zum Baue und Betriebe einer [...] Trambahn vom Schottenring in Wien [...] zum Bahnhofe der Kahlenberg-Zahnradbahn in Nussdorf [...] — u. a. bestimmend, dass innerhalb der Linien Wiens Pferdekraft zu Anwendung komme, außerhalb entsprechend konstruierte Lokomotiven. Am 16. Juli 1885 erfolgte die Eröffnung des Streckenabschnitts Linienwall–Nussdorf, im Weiteren betrieben von der Neuen Wiener Tramway-Gesellschaft über Auftrag des Konzessionärs.

Mit Anbindung der beiden Streckenteile (heute Linie "D" der Wiener Linien) erhielt die Zahnradbahn den gesuchten Anschluss an die Wiener Straßenbahn und damit eine direkte Anbindung an das dichter besiedelte Wiener Stadtgebiet. Damit stand der Entwicklung des Kahlenberges zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Wiener nichts mehr im Wege. Neben dem Personentransport war die Bahn auch für die Wasserversorgung der Bewohner des Kahlenberges verantwortlich.

Aus Anlass des Ueberganges der Actien der Kahlenbergbahn in anderen Besitz demissionierte im Mai 1897 der gesamte Verwaltungsrat der Gesellschaft.

1911 strebte die Kahlenbergbahn-Gesellschaft ein Sanierungsprojekt an, nach welchem eine Elektrifizierung der Kahlenbergbahn sowie die Anlage eines Villenviertels geplant war. – Das Unterfangen, insbesondere der Bau eines Villenviertels, wurde von Exponenten der Gemeinde Wien als ein die Waldbestände gefährdendes Konkurrenzprojekt zum Cobenzl angesehen und als nicht förderungswürdig erachtet.

Die 1912 mit dem Ziel der Elektrifizierung und einer finanzbegünstigenden Adaptierung erwirkte Konzession zum Baue und Betriebe einer mit elektrischer Kraft zu betreibenden normalspurigen Kleinbahn (die bestehende Bahn war als Lokomotiveisenbahn mit Zahnradbetrieb konzessioniert worden) blieb durch Ausbruch des Ersten Weltkrieges uneingelöst. Im Jahre 1914 erfolgte eine erste Fristerstreckung; eine zweite, 1917, sah die Umsetzung der Konzession bis August 1920 vor. — Nach dem Krieg zwang Kohlenmangel zu Einschränkungen des Betriebes. Ein Gleis wurde abgebaut, um mit Schienen und Oberbaumaterial das andere befahrbar zu erhalten, auch machte die immer stärker vernachlässigte Wartung der Fahrzeuge der Bahn zu schaffen. Am 26. November 1921 fuhr der letzte Personenzug auf den Kahlenberg, die Wassertransporte wurden noch bis April 1922 aufrechterhalten. Mit 16. Mai 1923 wurde die Konzession für erloschen erklärt; in der Folge wurden die Gleisanlagen abgetragen und sämtliche Fahrzeuge verschrottet.

1933 wurde im Rahmen eines Kahlenbergprojekts erwogen, an Stelle der Zahnradbahn eine neue Autozufahrtsstraße zu erbauen. Begleitet von der Errichtung zeitgemäßer Energieleitungen sollte die Straße u. a. ein 500 Zimmer fassendes, im Sinne der großen amerikanischen Hotelbauten ausgeführtes Rundhotel erschließen.

Von der Kahlenbergbahn besteht in Nussdorf das Bahnhofsgebäude, das heute ein Restaurant beherbergt. Die Bahntrasse ist im unteren Abschnitt in den Weinbergen als Fußweg erhalten, ebenso der oberste Abschnitt, der dem ORF-Sender als Zufahrtsstraße dient.

Carl Prenninger war Präsident des Verwaltungsrates.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net



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