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Die Bundeshauptstadt

01. Bezirk - Friedrich-Freiherr-von-Schmidt-Denkmal

Das Friedrich-Freiherr-von-Schmidt-Denkmal befindet sich gegenüber dem Friedrich-Schmidt-Platz 8-9, gegenüber der Mündung der Tulpengasse, im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Es stand ursprünglich in der Platzmitte, wurde aber in den 1960er Jahren aus Verkehrsrücksichten in den nördlichen Teil der Parkanlage verlegt.

Das Denkmal wurde 1896 vom österreichischen Bildhauer Edmund Hofmann von Aspernburg (* 2. November 1847 in Pest; † 30. März 1930 in Wien) und vom österreichischen Architekten Julius Deininger (* 30. Mai 1852 in Wien; † 15. August 1924 ebenda) erschaffen. Die Enthüllung erfolgte am 28. Mai 1896.

Über einer zweistufigen Basis erhebt sich ein hoher geschwungener Steinsockel mit Inschriftentafel. Darauf befindet sich die Bronzefigur des deutsch-österreichischen Architekten Friedrich Wilhelm Schmidt, (* 22. Oktober 1825 in Frickenhofen in Württemberg, † 23. Jänner 1891 in Wien), ein Architekt der Ringstraßenzeit, der einen Zirkel in der linken Hand hält und an ein architektonisches Versatzstück gelehnt ist. Schmidt war Ehrenbürger der Stadt Wien und durfte sich ab dem 22. Jänner 1886 Friedrich Freiherr von Schmidt nennen. Friedrich Freiherr von Schmidt war der Erbauer des Wiener Rathauses.

Die Bilder zeigen das in Österreich unter der Nummer 2001 (BDA: 6126) denkmalgeschützte Objekt, sowie das im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien unter der Nummer 47995 aufgeführte Objekt.

Wiener Zeitung vom 10.5.1896, Seite 3: (Denkmal für Dombaumeister Freiherrn von Schmidt.) Heute wurden die Arbeiten der Auf­stellung des Denkmals für den Dombaumeister Friedrich Freiherrn von Schmidt beendet und sind nur mehr noch einige geringfügige Arbeiten, als Abschleifen und Reinigen von Steinen, auszuführen, was im Laufe der kommenden Woche vollendet sein wird, worauf die Vorbereitungen zu der bekanntlich für den 21. d. M. zu, Vormittags um 10 Uhr anberaumten Enthüllungsfeier getroffen werden. Das Monument steht mit dem Angesichte der rückwärtigen Seite des Rathauses zugewendet. Die Figur ist in einem langen Ueberrocke, der vorn offen ist, dargestellt, die linke Hand, die sich ein wenig auf ein gothisches Säulenbündel stützt, hält einen Cirkel, die rechte Hand ist halb ausgestreckt. Der Entwurf zu dem Monumente, für welches der österreichische Ingenieur- und Architekten-Berein eine Concurrenz ausgeschrieben hatte, rührt von dem Architekten Baurathe Julius Deininger, die Bronze­figur vom Bildhauer Edmund von Hofmann her. An der Spitze des Comite, dem es zu danken ist, daß Wien wieder um ein schönes Denkmal reicher ist, steht der Oberbaurath und städtische Baudirector Berger. Das Monument trägt auf dem Obertheile des Postamentes auf einer Tafel aus schwarzem Porphyr in gothischer Schrift gravirt und vergoldet die Inschrift: „Friedrich Freiherr von Schmidt", der Untertheil in gleicher Schrift und ebenfalls auf schwarzer Porphyrtafel zeigt die Inschrift: „Dem Meister der Baukunst seine Zeilgenossen. 1896." Die Gesammthöhe des Denkmals beträgt genau 7,76 Meter und die ganze Breite desselben sammt den Ballustraden 8,26 Meter.

Wiener Bilder vom 24.5.1896, Seite 11: Das Friedrich Schmidt-Denkmal in Wien. Das Monument, welches Freunde und Verehrer dem verstorbenen Dombaumeister und genialen Erbauer des Rathhauses, Friedrich Freiherrn v. Schmidt, gewidmet haben, ist von Edmund v. Hofmann, welcher beim Wett­bewerb den ersten Preis erhielt, modeliert worden. Der architektonische Aufbau rührt von Baurath Prof. Deininger her. Zwischen der Rückfront des Rathhauses und der Landesgerichtsstraße zieht sich ein mäßig breiter, um­friedeter Schmuckplatz hin. Wo man von der etwas höher liegenden Straße, dem Mittelrisalit des Palastes gegen­über, eine sehr breite Treppe von fünf Stufen in die An­lagen hinabsteigt, erhebt sich auf der Mitte der Treppe, dieselbe theilend, das Denkmal, ein Erzstandbild Schmidt's, auf zweifach gegliedertem, hohem Granitsockel, von einer Marmorbalustrade mit zwei vortretenden, schlanken Eckpfeilern flankirt. Das Ganze zeigt eine Höhe von 7 Meter 70 Centimeter, wovon auf die Statue, die Plinthe inbegriffen, 3 Meter 34 Centimeter kommen. Der untere Theil des Sockels ist an den Ecken durch je eine Rothmarmorsäule, an den Seiten durch eine Halbsäule verstärkt. Eine der Breite nach gestellte Marmortafel zeigt die Worte: „Dem Meister der Baukunst seine Zeitgenossen 1896". Der obere Sockel wächst, sich nach oben etwas verjüngend, schlank empor und trägt die Inschrift: „Friedrich Freiherr von Schmidt". Die Balustrade zeigt an jeder Seite je sechs Rothmarmorsäulen, an den malerisch geknauften Eckpfeilern sind Bausymbole angebracht; zu beiden Seiten führen die Treppenstufen herab. Das Stand­bild selbst steht den hohen gethürten Fenstern des Hauptstockes zugekehrt, welche dem großen Sitzungssaale Licht spenden. Die Väter der Stadt blicken vom lang hinlaufenden Balcon gerade auf den Mann in Erz hin, dessen Wort aus ihre Vorgänger so oft seinen zwingenden Zauber ausgeübt. Meister Friedrich ist vom Bildhauer schlicht und einfach, ohne jedes überstüssige Pathos auf­ gefaßt und dargestellt. Wir sehen Schmidt's hager-schlanke Gestalt im langen, leichten, vorn offenen Ueberzieher, mit dem gewöhnlichen Gehrock darunter; die linke Hand mit dem Zirkel stützt er auf das Capitäl einer gothischen Halbsäule, die Reckte ist mit einer leichten Bewegung aus­ gestreckt. So stand der Meister lehrend, beredten Mundes, vor seinen Schülern. Der mächtige Bart überfluthet die obere Brust, das ausdrucksvolle Gesicht mit den etwas eingefallenen Wangen und die gewaltig gehämmerte Stirn verewigen ebenso charakteristisch wie überzeugend die eminent persönliche Erscheinung des unvergeßlichen Meisters.


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Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 10.5.1896, Seite 3, Wiener Bilder vom 24.5.1896, Seite 10 und 11 und Fotografie von Ludwig Angerer, gemeinfrei.



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