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St. Nikolaus bei Güssing - Wegkreuz, Bergen

Dieses Wegkreuz befindet sich in den Nikloer-Bergen (Scharkigraben, Puszta Szent Miklós), ca. 250 Meter vom Oberst Michael Vass-Bildstock entfernt.

Güssinger Zeitung vom 1.4.1928:
Der Güssinger Bezirk und dessen Oberstuhlrichter. (205) Von P. Gratian Leser

...... In den Jahren 1857 und 59 wirkte hier als Stuhlrichter Karl Rizy und 1859 eine kurze Zeit Nikolaus Rácz. Dieser letztere war ein alter in jenen aufgeregten Zeiten der Commassation * ein zu schwacher Mann, daher wurde an seiner Stelle 1860-67 Alexander Scossa ** zum Stuhlrichter von Güssing ernannt. Zur Zeit seines Amtes fand die Commassation statt, welche in mehreren Gemeinden zu schweren Aufregungen führte und sogar Todesopfer forderte. So wurde in Urbersdorf am 27. August 1861 die 17jährige Tochter des Stefan Marth namens Julianna von den Panduren erschossen, weil sie bei deren Ankunft in die Gemeinde Sturm läutete. Um diese Zeit soll der Vizegespan im Hause Nr. 24 zu Eltendorf von der aufgeregten Bevölkerung in einen Viehstall gesperrt worden sein. Stuhlrichter Scossa liess auf seinem Gute in den St. Nikolauer Weingärten 1864 das heute noch dort stehende eiserne Kreuz errichten und 1866 das heutige Sövegjártóische Haus (Familie Sövegjártó ***, siehe Foto der Güssinger Zeitung unten) in St. Nikolaus für sich erbauen. Ihm folgte 1867-71 als Oberstuhlrichter Alexander von Vayda. Von diesem erzählen die noch Lebenden als Augenzeugen, dass er statt langen Prozessen die Stockstrafen zu gebrauchen pflegte. ......

Anmerkung: Für die Richtigkeit der oben genannten Erklärung spricht, dass das Wegkreuz bereits in der Kartenansicht von 1894, teilw. berichtigt 1914 (siehe Bild unten) von GeoPortOst Szombathely eingezeichnet ist.

2. mögliche Erklärung: (Brigitte S.) (mündl. Überlieferung)
Ein Fleischhacker kam an dieser Stelle in den 1920er, 1930er Jahren ums Leben. Das Kreuz wurden von seinen Angehörigen aufgestellt. Der Betonsockel wurde später errichtet.

3. mögliche Erklärung: (Simone G.)
Ein Kuhhändler (möglicherweise ein ungarischer Kuhhändler) wurde hier erschlagen, weil er die Leute betrogen hat. Zeitpunkt: nach dem Krieg.

* Commassation (v. lat.), die Zusammenlegung der in einer Flur oder Feldraum zerstreut umherliegenden Grundstücke in einen oder mehrere größere zusammenhängende Pläne.
** Laut Hof- und Staats-Handbuch des Kaiserthumes Österreich (1858) auch Stuhlrichter in Kaposvár, Komitat Somogy, Ungarn.
*** Eintrag Oberwarther Sonntags-Zeitung vom 27. Juli 1924, Seite 2: Christoph Sövegjarto von Kiscser, Gutsbesitzer in St. Nikolaus bei Güssing, einstiger Hofrichter aus Gut Stadt Schleining, ist nach langer Krankheit am 16. Juli im 65. Lebensjahre gestorben. Sövegjarto war der Schwiegervater des letzten Oberstuhlrichters, Dr. Polczer, von Güssing und war ein Schwager des Vizegespans Geza Herbst. Die letzten drei Wochen befand sich Sövegjarto in sorgsamer Pflege im Krankenhause in Güssing. Von dort aus fand am 17. Juli das Begräbnis unter sehr zahlreicher Beteiligung auf dem Stadtfried­hofe Güssing im Familiengrabe statt.


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