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Die Bundeshauptstadt

Person - Josef Settmacher

Josef Settmacher, Metallwarenfabrikant (Fingerhutfabrik) und Hausbesitzer, Mitglied des Schutz- und Hilfvereines "Penzing", * 07.09.1848, † 17.12.1903.

Der in Peterswald bei Tetschen-Bodenbach 1837 geborene Ferdinand Settmacher († 10.07.1893 lt. "Die Presse" vom 12.7.1893, Seite 16), ging als gelernter Schlosser im Jahr 1860 auf die Walz und kam dabei in die damalige Gemeinde Penzing (heute 14. Wiener Gemeindebezirk), wo er sich alsbald niederließ und in der Metallwarenbranche zu arbeiten begann. Nachdem ihm seine beiden Brüder Josef (1866) und Franz (1868) nachgereist waren, wurde im Jahr 1891 die Firma in der (ehemaligen) Poststraße 84 (heute Linzer Straße 80) in "Metallwarenfabrik Brüder Settmacher" umbenannt. Offene Gesellschaft seit 13. März 1894. Offene Gesellschafter sind: Josef Settmacher und Franz Settmacher, zum Betriebe der Metallwaaren-Fabrication in Wien, XIII., Penzing, Poststraße Nr. 84. Um die Jahrhundertwende, zur Blütezeit der Fingerhuterzeugung wurde die Firma der Brüder Settmacher zum weltweiten Exporteur. Der größte Abnehmer von Fingerhüten war das damalige Zaren-Russland, dorthin konnten jeden Monat 700.000 Fingerhüte geliefert werden. Die Preiskataloge der Firma wurden in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache hergestellt. Der Firmenchef, Franz Groiss (* 24.09.1912, † 07.05.2005), der mit Hilda (* 17.10.1917, † 26.12.2007) aus der Familie Settmacher verheiratet war, musste die Erzeugung von Fingerhüten von Grund auf lernen, um in das Geschäft einsteigen zu können.

Es gibt auch heute noch einen Tauschhandel, einige Exemplare werden auch auf Willhaben und Ebay nageboten. Franz Groiss selbst besass an die 5000 Fingerhüte mit den unterschiedlichsten Motiven, die einen interessanten Bericht über die Firma Brüder Settmacher abgeben. Ein "Krönungs-Fingerhut" war u.a. für die englische Königin Elizabeth II. Auch Fingerhüte mit "Ich liebe Dich" in verschiedenen Farben wurden hergestellt.

Buch: "Fingerhutfabrik in Wien gegr. 1863 (Thimble Faktory in Vienna founded 1863)" mit der Firmengeschichte Settmacher/Franz Groiss (letzter Fingerhuthersteller Österreichs) und Musterkarten zum Nachschlagen in der Größe 21 x 21,3 x 1 cm, deutsch/englisch, 84 Seiten z.T. in Farbe und SW.

Geschichte der Fingerhüte: Erstmals sind Fingerhüte – aus Knochen oder auch Elfenbein – in der Jungsteinzeit in der Nähe von Moskau belegt. Auch bei den Etruskern war der Fingerhut bereits um 500 v. Chr. in Gebrauch. In das Gebiet des heutigen Deutschlands kamen die Fingerhüte dann durch die Römer. Im 15. Jahrhundert begann die massenweise Herstellung aus einer Vorform von Messing durch die Gelbgießer. Hochburgen der Fingerhutherstellung waren zu der Zeit Köln und Nürnberg in Deutschland. Im 17. Jahrhundert erfolgte die Herstellung auch in Fingerhutmühlen. Fingerhüte wurden in den verschiedenen Zeitepochen aus Metall, Glas oder aus Porzellan hergestellt. Sie sind heutzutage Sammelobjekte. Eine der berühmtesten Sammlungen stammt aus dem Nachlass der Gebrüder Gabler in Schorndorf. In Creglingen in Baden-Württemberg wurde 1982 ein Fingerhutmuseum eröffnet. In diesem Museum sind Fingerhüte aller Art und andere Nähutensilien sowie der "Fingerhüterzunft" zu sehen.

Weiters im Grab:
Anna Settmacher, geb. Littmann, Ehefrau, * 03.05.1853, † 02.12.1905.
Ferdinand Settmacher, Privatier und Realitätenbesitzer, Sohn, * 07.05.1879, † 28.08.1912.
Luise Settmacher, Schwiegertochter, * 15.05.1879, † 17.09.1925.
Josef Settmacher, Metallwarenfabrikant, Betriebsführer der Brüder Settmacher, Sohn, * 01.01.1885, † 10.01.1944.
Maria (Marie) Settmacher, geb. Walter, Schwiegertochter, * 27.08.1891, † 09.10.1970.
Justina Rolly, Dr., Oberstudienrat, * 12.12.1920, † 04.05.1972.
Franz Groiss, * 24.09.1912, † 07.05.2005.
Hilda Groiss, (Enkeltochter) * 17.10.1917, † 26.12.2007.

Die Grabstelle befindet sich am Friedhof Penzing.

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 18.12.1903, Seite 13, Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 22.12.1903, Seite 12, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 13.01.1944, Seite 5, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 19.01.1944, Seite 5.



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