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Die Bundeshauptstadt

Person - Franz Poyer (Stadtrat)

Franz Poyer, Stadtrat i.R. (bis 1908), Chef-Administrator des Neuigkeits-Weltblattes, ehemaliger kaiserlicher Rat, Ehrenvorstand des Penzinger Männergesangsvereins, Besitzer der doppeltgroßen goldenen und eisernen Salvatormedaille, Ehrenmitglied und Midglied vieler Vereine, zuletzt wohnhaft 13. Linzerstraße 68, * 26.09.1847, † 01.06.1929.

Das Neuigkeits-Weltblatt war eine österreichische Tageszeitung, die von 1874 bis 1943 erschien.

Titelverleihung am 17.7.1913 lt. Wiener Zeitung vom 19.7.1913, Seite 1: Kaiserlicher Rat.

Gemeindechronik (Chronik der Stadt Wien) April 1903, Seite 676: Wahl der Herren Gemeinderäte Dr. Friedrich Krenn, Hans Arnold Schwer, Franz Stangelberger, Dr. Rudolf Spannagel und Franz Poyer zu Mitgliedern in den Ausschuß zur Errichtung eines Archives für Wiener Musik.

Gemeindechronik (Chronik der Stadt Wien) Juli 1903, Seite 680: Wahl der Herren Gemeinderäte Hermann Bielohlawek, Josef Bock, Johann Alfred Breuer, Matthias Dany, Friedrich Dechant, Johann Dürbeck, Johann Fickeys, Josef Götz, Ferdinand Gräf, Karl Hallmann, Leopold Hölzl, Georg Hütter, Anton Nagler, Wenzel Oppenberger, Johann Pichler, Simon Pilder, Franz Poyer, Alexander Purscht, Josef Rain, Josef Rauer, Martin Schneeweiß, Josef Sturm, Vinzenz Wessely, Karl Wimberger und Franz Zoder in den Ausschuß für die Verleihung des Heimatsrechtes und des Bürgerrechtes der Stadt Wien.

80 Jahre (Neuigkeits-Welt Blatt vom 25.9.1927, Seite 6): Stadtrat a. D. Franz Poyer - 80 Jahre. Ein Mann von echtem Schrot und Korn, ein Wiener im besten und schönsten Sinn dieses so viel besagenden Wortes, Franz Poyer, seit Bestand unseres Blattes dessen Chef-Administrator, vollendet Montag in staunenswerter körperlicher Frische und noch immer unentwegt arbeitsfreudiger Geistesverfassung sein achtzigstes Lebensjahr. Seinen Lebenslauf aus diesem Anlaß zu schildern, ließe nicht nur eine Geschichte des »Neuigkeits-Welt-Blatt« schreiben, an dessen Begründung er schon leitentd mitarbeitete, sondern noch weiter zurückgreifend, des gesamten Wiener Zeitungswesens vvn der Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts an; denn schon am 12. Juni 1866, also noch einen Monat vor der schon fast vergessenen Schlacht bei Königgrätz, trat er in den Dienst der damals weitverbiseiteten Hummelschen »Gemeindezeitung«, der Vorläuferin des »Neuigteits-Welt-Blatt«. Er steht also seit mehr als 60 Jahren im Amt, ein Veteran eifriger Pflichterfüllung und umsichtigen Arbeitswillens, gewiß der älteste Aktive unter allen am Zeitungsbetrieb Tätigen, ebenso gewiß aber auch der Mann, der in Treue und Pfichteifer in seinem Beruf am längsten ausgeharrt hat. Unser »Herr Poyer«, wie wir ihn alle nennen, hat mit dem Unternehmen schöne und aber auch schwere Zeiten mitgemacht, sich jederzeit mit ihm identifizierend, er ist aller Mitarbeiter und väterlicher Freund und Berater. und unser aller Herzenswunsch ist, ihn noch recht lange in unserer Mitte zu wissen. Sein so ganz der Pflicht und den Mitmenschen gewidmetes Leben ist aber mit der vollen Erfüllung seiner Berufspflicht nicht restlos ausgefüllt. Auch auf bürgerlich-politischem Gebiete hat er sich hervorragend hervorgetan; seine Mitbürger im 13. Bezirk wählten ihn durch drei aufeinander folgende Wahlperioden als Vertreter in den Wiener Gemeinderat, von dem er durch mehr als zwölf Jahre in den Stadtrat delegiert wurde. In diesen beiden Funktionen erfüllte er das in ihn gesetzte Vertrauen in so musterhafter und vorbildlicher Weise, daß sein 1908 erfolgter Rücktritt aus dem öffentlichen Leben allgemeinem Bedauern begegnete. Und auch dem Sängerwesen ist er seit langem ein treuer Anhänger, ist er doch der Begründer und derzeitiger Alters- und Ehrenvorstand des auch heute noch blühenden Penzinger Männergesangvereines. Bei seinem hohen Alter ist Herr Franz Poyer noch ein Zeitgenosse all der vielen baulichen Veränderungen und sozialen Umschichtungen, die die Jahre insbesondere auch dem 13. Gemeindebezirk brachten. Er überschritt noch die Hietzinger Kettenbrücke (siehe Kennedybrücke), deren Stelle jetzt die Einwölbung bei der Hietzinger Stadtbahnstation einnimmt, er sah noch die ganz unverbaute Penzinger-Au und - sein Geburtshaus stand dort, wo jetzt die viergleisige Westbahnstrecke die Einwanggasse durchquert, also auf jetzigem Bahngrund. Aus angesehener Penzinger Bürgersfamilie entsprossen, sich immerdar als treuer Bürger fühlend und betätigend, dem Nächsten stets hilfsbereit und ein Muster an Pflichttreue und abgeklärtem Urteil, so steht heute Franz Poyer, der Geburtstagsjubilar, vor uns, ein lebender Zeuge für alle jene, die Arbeitswille und Pflichtgefühl zu schätzen wissen; Muster und Beispiel der Eigenart der älteren Generation für die heranwachsende Jugend. Poyer, dem Zeitungsmann, Poyer dem Bürgersmann, Poyer, dem Freund der schönen Künste, mögen noch manche Jahre geruhsamen Erlebens gegönnt sein.

Begräbnis 4.6.1929: Stadtrat a. D. Franz Poyer. Dienstag nachmit­tags fand unter großer Beteiligung das Begräbnis des verstorbenen ehemaligen Wiener Stadtrates und kaiserlichen Rates Chefadministrators des „Neuigkeits-Weltblattes" Franz Poyer statt. Unter den Trauergästen sah man Heeresminister Baugoin, viele National- und Gemeinderäte der christlichsozialen Partei sowie Abordnungen zahlreicher Vereine. Vor der Penzinger Pfarrkirche hielt Mini­ster Baugoin dem Dahingeschiedenen einen Nach­ruf.

Gedenktafel für die Gründung der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien (Wien, Wipplingerstraße 8, Magistratisches Bezirksamt): “Die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien wurde unter Bürgermeister Dr. Karl Lueger nach Beschluss des Gemeinderates vom 20. Oktober 1905 errichtet und am 1. Jänner 1907 eröffnet. In das Kuratorium unter Vorsitz des Bürgermeisters und in seiner Vertretung der Vizebürgermeister Dr. Josef Neumayer, Dr. Josef Porzer, Heinrich Hierhammer wurden durch die ersten Wahlen entsendet: Ferdinand Gräf, Stadtrat + Franz Hoss, Stadtrat + Albert Kulhanek, Gemeinderat + Josef Rain, Stadtrat + Hans Schneider, Stadtrat + Franz Hackl, Kaufmann + Mathias Kainz, Kaufmann + Josef Piwonka, Fabrikant Dem ersten Ausschusse gehörten an die Gemeinderäte: Georg Bässler, Alfons Benda, Franz Benda, Franz Eigner, Josef Götz, Andreas Hermann, Alfons Herold, Johann Knoll, Johann Körber, Ferdinand Kohotek, Rudolf Müller, Josef Nemetz, Franz Nettrich, Georg Philip, Johann Pichler, Franz Poyer, Dr. Theodor Reisch, Josef Schelz, Josef Dominik Schlechter, Karl Wimberger. Beamte: Heinrich Ernest Brand, Vorstand + Dr. Otto Philipp, Sekretär + Oskar Perkmann, Buchhalter + Rudolf Helmreich, Hauptkassier”

Weiters im Grab:
Therese Poyer, geb. Vaihinger (auch Vayhinger), 7.11.1849-10.3.1930
Franz Poyer, Amtsrat, 5.4.1875-15.4.1946
Beta Böhm, geb. Willnauer, 6.1.1899-31.5.1987
Johann Gottl und Franz Vaihinger
Franz und Veronika Poyer

Die Grabstelle befindet sich am Friedhof Penzing.

Quelle: Text: www.nikles.net, Neuigkeits-Welt Blatt vom 25.9.1927, Seite 6, Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 19.7.1913, Seite 1, Wiener Zeitung vom 5.6.1929, Seite 4, Neuigkeits-Weltblatt vom 4.6.1929, Seite 7, Wiener Zeitung vom 6.6.1929, Seite 3, Amtsblatt der Stadt Wien vom 5.10.1929, Seite 1066, GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.



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