Der Simmeringer Tempel, auch bekannt als Simmeringer Synagoge, war eine Vereinssynagoge im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering (Braunhubergasse 7). Die Synagoge wurde in den Jahren 1898 bis 1899 nach Plänen von Jakob Gartner errichtet und während der Novemberpogrome 1938 zerstört.
Geschichte: Jüdische Familien, die in
Simmering lebten, gründeten im
August 1891 den Tempelverein für den XI. Bezirk: Simmering,
der sich die Errichtung einer eigenen Synagoge zum Ziel
gesetzt hatte. Am 2. Dezember 1898 konnte die
Grundsteinlegung für die Synagoge in der Braunhubergasse 7
erfolgen, die nach Plänen des Architekten Jakob Gartner von
Stadtbaumeister Edmund Melcher errichtet wurde. Am 24.
August 1899 wurde der Tempel feierlich eingeweiht.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische
Deutsche Reich im März 1938 erfolgte bereits im April 1938
die Beschlagnahmung von religiösen Kultgegenständen aus der
Simmeringer Synagoge. Bei den Novemberpogromen am 10.
November 1938 wurde die Synagoge von Nationalsozialisten
zerstört. Beteiligt war dabei unter anderem auch die 89.
SS-Standarte. Die Ruine wurde in der Folge enteignet und dem
NSDAP Stillhaltekommissär für Vereine, Organisationen und
Verbände überantwortet. Am 15. Dezember 1938 wurde der
Abbruchbescheid für die zerstörte Simmeringer Synagoge
ausgestellt und die Ruine wurde alsbald danach abgebrochen.
Seit November 2003 erinnert ein Mahnmal im Bereich
Braunhubergasse/Hugogasse an den zerstörten Tempel. Der zwei
Meter hohe Gedenkstein wurde nach Plänen von Leopold Grausam
von Mitarbeitern der Städtischen Steinmetzwerkstätte der
Stadt Wien geschaffen, wobei Mauthausener Granit und Granit
aus Schweden verwendet wurde.
Gebäude: Die Simmeringer Synagoge stand an drei
Seiten frei und war als dreischiffiges Gebäude angelegt.
Durch die Vorhalle gelangte man direkt in den zentralen
Betraum und rechts und links zu den Galerien. Der Betraum im
Mittelschiff war dabei im Grundriss als Quadrat angelegt und
bot Sitzplätze für 249 Männer. Für die Frauen standen auf
den Galerien, die durch vier mit Kordielen verkleidete
Eisensäulen getragen wurden, 133 Sitzplätze zur Verfügung.
Das Innere war mit Stuck dekoriert.
Die Außenfassade zeigte durch ihre Gliederung an der
Westfront Parallelen zur Synagoge Humboltgasse. Dominiert
wurde die Westfront vom Mittelrisalit, das durch einem
dreieckigen Giebel begrenzt und mit einem
romanisierenden-Rundfenster und Rundbogenfries geschmückt
war. Die Seitenrisalite waren hingegen wesentlich niedriger
und nur mit Flachdächern gedeckt. Die Synagoge verfügte über
keinerlei Türme oder Kuppeln; möglicherweise, um Geld zu sparen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: 2 gemeinfrei und Tom tom0815 unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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Günter Nikles
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