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Die Bundeshauptstadt

2. Bezirk - Kirche der Barmherzigen Brüder (Taborstraße 16)

Die Klosterkirche der Barmherzigen Brüder, die im heutigen 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, in der Taborstraße 16 liegt, ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht.

1614 erwarb Pater Gabriel Ferrara mit der Unterstützung von Kaiser Matthias einen Grund im damaligen „Unteren Werd“, doch erst sieben Jahre später, als ein Nachbargrundstück hinzukam, wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Dieses Grundstück erwarb Kaiser Ferdinand II. von Wolf Sinnich. Über die erste Kirche blieben keine Unterlagen erhalten, sie wurde am 21. Mai 1655 durch einen Brand zerstört. Die Glocken, die Altäre, die Orgel und auch ein berühmtes Kirchenmusikarchiv wurden vernichtet. Nur der Stiftsbrief und das im Jahre 1645 beginnende Memoralienbuch, sowie einige Krankenprotokolle konnten gerettet werden.

Kaiser Ferdinand III. und großzügige Spenden der Bürger Wiens machten es möglich, dass schon 1656 eine neue Kirche geweiht werden konnte. Ab 1665 wurden regelmäßig Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen abgehalten. Pater Joseph a Cruce Cruchten brachte im Namen der spanischen Königin Anna von Österreich einen Oberarmknochen (humerus sinistri) des hl. Stifters Johannes von Gott als Geschenk an ihren Bruder Kaiser Leopold I. Dieser überließ die Reliquie im Jahre 1678 dem Konvent als kostbares Geschenk. Der Kaiser machte dem Konvent weitere Geschenke, unter anderem das Gnadenbild Jesus, Maria und Joseph.

In den Folgejahren wurde die Kirche renoviert und ausgebaut. Sie wurde am 23. August 1682 feierlich eingeweiht. Im Zuge der Türkenbelagerung Wiens von 1683 wurde die Kirche erneut in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise konnten die wichtigsten Archivalien, das Gnadenbild, sowie weitere Wertsachen gerettet werden. Die Kirche wurde von den Türken als Pferdestall benutzt, „das Haus gebrandschatzt und die Kirchenglocken geraubt.“ Die Kirche wurde bis 1694 erweitert und erhielt neue Glocken, die größte davon, mit einem Gewicht von 12 Zentnern, wurde aus erbeuteten Türkenkanonen genossen.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche Opfer eines Hochwassers, der Turmhelm wurde von einem Sturm abgerissen und das Mauerwerk senkte sich, eine Abtragung wurde demnach dringend notwendig. Der neue Kirchturm galt als einer der schönsten in Wien, bis er zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen Bombenangriff schwer beschädigt und daher 1948 „mit einem pyramidenförmigen Notdach versehen wurde. (…) Zum 375- jährigen Jubiläum der Gründung des Krankenhauses und des Klosters, im Jahre 1989, wurde der Turm gründlich restauriert und das Notdach durch einen Turmhelm im Kupferblech ersetzt.“ Die Kirche ist einschiffig, mit einem Gurtengewölbe versehen und wird von je drei Seitenkapellen umfangen. Der vordere Teil mit dem Presbyterium wurde später angebaut, was durch die feinere Ausführung und den Stuck leicht erkennbar wird. Die rechten Seitenkapellen beinhalten die Altäre des Ordensstifters Johannes von Gott, des hl. Karl Borromäus und der Pestpatronen Rochus, Sebastian und Rosalia. Gegenüber liegen die Altäre des hl. Joseph, des hl. Johannes von Nepomuk und der hl. Mutter Anna.

Die Orgel der Kirche stammte aus dem Jahre 1736, besonders erwähnenswert ist, dass Mitte des 18. Jahrhunderts, in den Jahren 1755 – 1758 Joseph Haydn als Primgeiger bei den Barmherzigen Brüdern tätig war.

Quelle: Text: Dagmar Hecher; Die Kirche des Ordens der Barmherzigen Brüder in 1020 Wien, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei und © Bwag/Wikimedia.



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