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Wissen - Eisenmangel?

Eisenmangel ist auch heute noch die am häufigsten anzutreffende Mangelerkrankung der Weitbevölkerung. Der Läufer ist besonders gefährdet. Ein Eisenmangel trifft ihn genau dort, wo er am empfindlichsten ist: an seiner Ausdauer. (ANDREA HOFMANN Marathon Laufsport)

Eisen ist ein wichtiger Bestandteil des Blutes in Form des roten Blutfarbstoffes, des Hämoglobins, das den Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft zur arbeitenden Muskulatur transportiert. Dies ist ein überaus wichtiger Vorgang und für die Bewegung im aeroben Bereich verantwortlich. Ist zu wenig Eisen vorhanden, so kann der Sauerstoff nur vermindert transportiert werden und die Muskulatur übersäuert vorzeitig. Darüber hinaus ist Eisen auch ein unentbehrlicher Bestandteil vieler Enzyme (Biokatalysatoren, die chemische Reaktionen im Körper ermöglichen), unter anderem auch der Enzyme, die in den Mitochondrien, den kleinen Kraftwerken der Zelle, für den aeroben Stoffwechsel verantwortlich sind. Das Vorhandensein einer ausreichenden Menge an Eisen im Körper ist untrennbar mit der Ausdauerleistungsfähigkeit gekoppelt. Liegt ein Eisenmangel vor, so verschlechtern sich Trainings- und Wettkampfzeiten ohne ersichtlichen Grund, die Freude am Training schwindet und die Motivation, an der es noch nie gemangelt hat, fehlt plötzlich. Der Sportler steht vor einem Rätsel.
Symptome: Neben der verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit können eine Reihe weiterer Symptome auf das Vorliegen eines Eisenmangels hindeuten:
Allgemeine Müdigkeit Kopfschmerz Vergesslichkeit Konzentrationsstörungen Nervosität Appetitlosigkeit Atemnot Herzbeschwerden Erhöhte Infektanfälligkeit Blasse, spröde, trockene Haut Brüchige Fingernägel Starker Ausfall von stumpfen, gespaltenen Haaren
Leider macht sich ein Eisenmangel erst sehr spät bemerkbar, nämlich erst dann, wenn die so genannten Eisenspeicher im Körper aufgebraucht sind. Der gesunde menschliche Organismus enthält ca. 4 - 5 g des Mineralstoffes Eisen. Unsere Ernährung liefert uns täglich etwa 10 15 mg Eisen. Hiervon wird allerdings nur ein Bruchteil vom Organismus auch tatsächlich verwertet: Aus einer Mischkost werden ca. 5- 10% (also maximal ca. 1,0 - 1,5 mg), aus einer rein vegetarischen Ernährung höchstens 5% (das sind 0,5 - 0,75 mg) vom Körper resorbiert. Der Körper verliert immer etwas Eisen, das ist ganz natürlich. Beim Läufer passiert dies zusätzlich durch geringe Blutverluste aus dem Magen-Darm-Trakt während des Laufens, so die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Ursachen dieser intensitätsabhängigen Blutverluste sind noch nicht ganz geklärt. Es werden eine vorübergehende Minderdurchblutung der Dünndarmschleimhaut oder erschütterungsbedingte kleine Verletzungen sowie Stress-Gastritis in Betracht gezogen. Früher hat man als Ursache das Zerquetschen von roten Blutkörperchen in den Fußsohlen angesehen. Abgesehen von dem Eisenverlust besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis. Frauen verlieren mit jeder Menstruation durchschnittlich 15 mg Eisen, daher sind vor allem Läuferinnen mit starker Regelblutung besonders häufig von einem Mangel betroffen. Dasselbe gilt für Jugendliche, die sich stark im Wachstum befinden.

Welche Ursachen hat ein Eisenmangel ?

1. Sport: Während körperlicher Belastung kommt es zu einem Eisenverlust über den Magen-Darm-Trakt und über den Schweiß.
2. Diät: Im Rahmen einer Diät kann durch eine kalorienarme Ernährung der Eisenbedarf des Körpers nicht immer gedeckt werden. Speziell bei Kohlenhydratdiäten kann darüber hinaus die Eisenaufnahme verringert sein.
3. Falsche Ernährung: Hier droht Eisenmangel bei zu einseitiger Ernährung, sei es durch zu viel Milchprodukte, Fertiggerichte oder durch rein vegetarische Ernährung. Auch ein verstärkter Konsum von Kaffee und Schwarztee verhindert die Aufnahme des Eisens aus der Nahrung.
4. Gestörte Eisenaufnahme: Der Körper kann Eisen nur in 2-wertiger Form optimal aufnehmen. Die Aufnahme von Eisen erschwert sich auch bei krankhaften Veränderungen, hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt, z. B. durch zu geringen Säuregehalt des Magensaftes oder durch Schleimhautveränderungen im oberen Dünndarm.
5. Erhöhter Eisenverlust: Mit jedem Milliliter Blutverlust verlieren wir auch 0,5 mg Eisen. Blutverluste treten auf durch Menstruation, Operationen, Blutungen im Magen-Darm-Bereich (auch während des Laufens), aber auch durch Blutspenden.

Was kann man gegen Eisenmangel tun?

Empfohlen wird jedem Läufer und ganz besonders jeder Läuferin zumindest einmal pro Jahr eine Blutkontrolle beim Arzt durchführen zu lassen. Wichtig ist, dass der Eisenspeicher, das so genannte Ferritin, bestimmt wird. Da dies nicht immer automatisch erfolgt, sollte der Arzt sicherheitshalber darauf hingewiesen werden, sofern er nicht mit Sport vertraut ist. Der Wert des Speichers darf nicht knapp an der unteren Normgrenze liegen. Ist dies der Fall oder liegt bereits ein Eisenmangel vor, der sich auf das Blutbild ausgewirkt hat (eine so genannte Anämie), so kann er nur durch ein Medikament behoben werden, das vom Arzt verschrieben wird. Über die Ernährung alleine ist es sicher nicht möglich, das Defizit auszugleichen. Die Behandlung erstreckt sich über mindestens 6 bis 8 Wochen, in manchen Fällen sogar über 3 bis 6 Monate, bis die entleerten Speicher wieder aufgefüllt sind. Eine deutliche Verbesserung des Befindens und der körperlichen Leistung ist jedoch schon viel früher bemerkbar. Hat einmal ein starker Eisenmangel vorgelegen, so sollte mindestens 2- bis 3-mal pro Jahr eine ärztliche Kontrolle erfolgen, denn das Problem kehrt wieder, zumindest so lange man intensiv Sport betreibt!
Man kann vorbeugen: Zur Vorbeugung gegen einen ernährungsbedingten Eisenmangel empfiehlt sich eine ausgewogene, eisenhaltige Mischkost. Läufer, die sich rein vegetarisch oder überwiegend vegetarisch ernähren, laufen fast immer Gefahr, einen Eisenmangel zu entwickeln.

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